Katzian schließt Vermögenssteuern nicht aus

by Rudolph Angler
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Wolfgang Katzian verteidigte im ORF die Sparmaßnahmen als Ergebnis harter Verhandlungen zwischen drei Parteien.
Er betonte, das Budgetdefizit zwinge alle Seiten zu Kompromissen, auch wenn viele Kürzungen unsozial wirken.
„Nicht jede Maßnahme gefällt mir“, sagte er, „aber ohne Mehrheit im Parlament bleibt jede Idee nur ein Wunsch.“

Der ÖGB-Chef machte deutlich, dass die Regierung über Punkte wie Vermögenssteuern erneut sprechen müsse.
„Wenn das Sparpaket nicht reicht, müssen wir große Vermögen stärker beteiligen“, sagte Katzian.
Er erklärte, dass SPÖ und ÖGB seit Jahren Vermögenssteuern fordern – bisher ohne Einigung mit ÖVP und NEOS.
„Die wirtschaftliche Entwicklung läuft nicht wie geplant“, sagte Katzian. „Dann mischen wir die Karten neu.“

ÖGB weist Forderungen zur Lohnpolitik zurück

WIFO und IHS forderten zuletzt Zurückhaltung bei Kollektivvertragsverhandlungen und ein Aufbrechen bestehender Vereinbarungen.
Katzian reagierte scharf: „Wer glaubt, uns Vorschriften zu machen, soll die Konsequenzen überdenken.“
Er wies die „Zurufe“ der Wirtschaftsforscher als Einmischung zurück.
„Ich schreibe keiner Gewerkschaft vor, wie sie ihre Verhandlungen führen soll“, betonte der ÖGB-Chef.
Abgeschlossene Kollektivverträge bleiben bestehen, Neuverhandlungen führt man mit Verantwortung.
„Wir achten weiterhin darauf, die Kaufkraft der Menschen zu schützen“, stellte Katzian klar.

Pensionsdebatte: Katzian bleibt bei klarem Nein

Katzian wies Forderungen nach einer Anhebung des Pensionsantrittsalters erneut zurück.
Er reagierte damit auf Aussagen von Christoph Badelt, der vor finanziellen Risiken durch die Alterung warnte.
„Ich nehme das ernst“, sagte Katzian, „aber der Aging Report zeigt nur 0,3 % Mehrbelastung bis 2070.“
Diese Zahl halte er für verkraftbar, andernfalls habe Österreich ein grundsätzliches Problem.

Der ÖGB-Chef kritisierte, dass viele Menschen heute nicht freiwillig früher in Pension gehen.
„Ein Drittel der Männer und ein Viertel der Frauen kommen direkt aus der Arbeitslosigkeit in die Rente.“
Er forderte zuerst ernsthafte Maßnahmen zur Beschäftigung älterer Menschen.
„Solange niemand bereit ist, Ältere einzustellen, lehne ich ein höheres Antrittsalter ab“, sagte Katzian.

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