Kärntens Schuldenstand erreicht neuen Höchstwert

by Rudolph Angler
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Der Landesrechnungshof veröffentlichte einen kritischen Bericht zum Rechnungsabschluss 2024. Kärnten verzeichnete das höchste Defizit seit einem Jahrzehnt. Die Gesamtverschuldung stieg auf über vier Milliarden Euro. Pro Einwohner ergibt das eine Rekordverschuldung unter allen Bundesländern. Direktor Günter Bauer erklärt, das Nettovermögen des Landes liegt bei minus 529 Millionen Euro – die Schulden übersteigen den gesamten Besitz des Landes deutlich.

Ausgaben steigen – Einnahmen sinken

Alle Vermögenswerte des Landes sind laut Rechnungshof inkludiert, darunter auch Beteiligungen und Infrastruktur. Die Landesstraßen allein schlagen mit rund 830 Millionen Euro zu Buche. Trotz dieser Werte kritisiert Bauer die starke Neuverschuldung von 252 Millionen Euro. Es sei der schlechteste Wert seit zehn Jahren – bereinigt um HETA-Effekte. Der laufende Haushalt erzielte nur 19 Millionen Euro Überschuss. Damit würde es über 300 Jahre dauern, die aktuellen Schulden zu tilgen. Bereits heute muss Kärnten neue Kredite aufnehmen, um alte Raten zu bedienen.

Kritik an Regierung – Ruf nach Kurswechsel

Langfristig droht laut Bericht ein Schuldenstand von mehr als fünf Milliarden Euro. Gründe dafür sind unter anderem die alternde Bevölkerung und steigende Kosten im Pflegebereich. Bauer fordert deshalb Reformen, besonders bei Übergangspflege und Gesundheitsversorgung. Politiker der Opposition zeigen sich alarmiert. Gerhard Köfer (Team Kärnten) verlangt einen sofortigen finanzpolitischen Kurswechsel. Die FPÖ kritisiert, SPÖ und ÖVP hätten während wirtschaftlich guter Jahre keine strukturellen Maßnahmen gesetzt. Nun fehle Geld für wichtige Investitionen – das sei verantwortungslos gegenüber Land und Bevölkerung.

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