Kanadische Behörde verklagt Google wegen wettbewerbswidrigem Verhalten

by Silke Mayr
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Kanadas Wettbewerbsbehörde hat Klage gegen Google eingereicht und dem Unternehmen wettbewerbswidriges Verhalten im Bereich der Online-Werbung vorgeworfen. Die Klage ist eine der neuesten regulatorischen Herausforderungen für Google, das auch in den USA mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert ist.

Die Wettbewerbsbehörde beschuldigt Google, zwei seiner Werbetools illegal miteinander verknüpft zu haben, um seine Marktbeherrschung zu sichern und dadurch Werbeauktionen zu verzerren, indem es seine eigenen Tools bevorzugt. In ihrer Klage fordert die Behörde, dass das Wettbewerbsgericht Google dazu zwingt, zwei seiner Werbetechnologie-Tools zu verkaufen und eine Strafe von bis zu 3 % des globalen Umsatzes zu zahlen.

Google weist die Vorwürfe zurück und betont, dass der Werbemarkt stark umkämpft sei und ihre Tools dabei helfen, Websites und Apps zu finanzieren und Unternehmen aller Größenordnungen zu ermöglichen, neue Kunden zu erreichen. „Wir freuen uns darauf, unseren Fall vor Gericht zu präsentieren“, erklärte Dan Taylor, Vizepräsident für globale Werbung bei Google.

Im Mittelpunkt des Falls steht die Online-Werbung, bei der Anzeigen über automatisierte Auktionen auf digitalen Plattformen verkauft werden. Diese Plattformen werden als „Ad-Tech-Tools“ bezeichnet, und das gesamte Set dieser Tools wird als „Ad-Tech-Stack“ bezeichnet. Die Wettbewerbsbehörde argumentiert, dass Google durch eine Reihe strategischer Entscheidungen seine Marktbeherrschung im kanadischen Werbemarkt gefestigt und den Wettbewerb ausgeschlossen hat, was dem Unternehmen nahezu vollständige Kontrolle über die Werbetechnologie verschaffte.

Die Wettbewerbsbehörde fordert, dass Google zwei seiner wesentlichen Ad-Tech-Tools verkauft und eine Geldstrafe zahlt, um die Einhaltung der Wettbewerbsbestimmungen zu gewährleisten. Google hat nun 45 Tage Zeit, um auf die Klage zu reagieren.

Diese Klage folgt einer ähnlichen in den USA, bei der das US-amerikanische Justizministerium zusammen mit mehreren Bundesstaaten von Google verlangt, den Browser Chrome zu verkaufen, um zu verhindern, dass das Unternehmen seine Marktmacht im Bereich der Online-Suche weiter ausbaut.

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