Keine Produktionspläne für die Vereinigten Staaten
Jaguar Land Rover, ein britischer Hersteller von Luxusfahrzeugen, schließt eine Produktion in den Vereinigten Staaten kategorisch aus. Diese Haltung zeigt sich inmitten wachsender Spannungen infolge der von Präsident Donald Trump verhängten Handelszölle.
Ein Unternehmenssprecher erklärte nach verschiedenen Medienberichten, dass der Autobauer derzeit keinerlei Absicht habe, Fahrzeuge auf amerikanischem Boden zu fertigen. Diese Klarstellung erfolgte während eines Pressegesprächs zu den Jahreszahlen des Konzerns.
Exporte zeitweise gestoppt – Handelspolitik zeigt Wirkung
Jaguar betreibt keine Werke in den USA und stoppte seine Fahrzeuglieferungen in die Vereinigten Staaten im April. Grund war die erste Welle der von Trump eingeführten Zölle. Inzwischen wurden die Exporte wieder aufgenommen, doch die Unsicherheit im transatlantischen Handel bleibt bestehen.
Wie zahlreiche andere globale Unternehmen hat auch Jaguar auf eine konkrete Gewinnprognose verzichtet. Die wechselhafte und schwer kalkulierbare Handelspolitik der US-Regierung sorgt weltweit für Zurückhaltung bei Investitionsentscheidungen.
Zölle belasten britischen Außenhandel weiter
Am selbst ausgerufenen „Befreiungstag“ Anfang April kündigte Präsident Trump an, dass sämtliche britischen Waren mit einem pauschalen Einfuhrzoll von 10 % belegt würden. Weitere Maßnahmen folgten kurze Zeit später und betrafen vor allem Fahrzeuge, Stahl und Aluminium.
In der vergangenen Woche lockerte Washington einige dieser Maßnahmen. Kleinere Mengen britischen Stahls und Aluminiums dürfen nun zollfrei eingeführt werden. Auch bei einer begrenzten Zahl britischer Fahrzeuge senkte die US-Regierung die Abgaben.
Trotz dieser begrenzten Erleichterungen gilt der 10 %-Pauschalzoll weiterhin für den Großteil aller britischen Exporte in die Vereinigten Staaten.
Konzerne weltweit geben sich vorsichtig
Nicht nur Jaguar reagiert zurückhaltend. Auch Mercedes-Benz sowie der Chrysler-Mutterkonzern Stellantis haben ihre Gewinnprognosen ausgesetzt. Ford rechnet in diesem Jahr mit Zollkosten von rund 1,5 Milliarden Dollar (1,13 Milliarden Pfund).
Auch in anderen Branchen ist die Verunsicherung spürbar. Führende Manager großer Konzerne äußerten sich kritisch zur wirtschaftlichen Entwicklung infolge der Zölle.
Im April revidierten Unternehmen wie Intel, Skechers und Procter & Gamble ihre Erwartungen – oder zogen sie ganz zurück. Sie nannten die unvorhersehbaren Rahmenbedingungen als entscheidenden Grund.
Sportartikelhersteller Adidas kündigte an, dass die Importzölle in den USA zu höheren Preisen führen werden, besonders bei beliebten Modellen wie dem Gazelle oder dem Samba. Auch Mattel, bekannt für die Barbie-Puppe, plant Preiserhöhungen für Spielwaren, um die steigenden Kosten auszugleichen.