Ein 38-jähriger Mann muss sich in der Schweiz wegen zahlreicher Enkeltrick-Betrugsfälle verantworten. Die Aargauer Staatsanwaltschaft klagt ihn vor dem Bezirksgericht Aarau an. Der Beschuldigte soll an mehr als 30 Betrugsdelikten beteiligt gewesen sein. Laut Anklage war er ein führendes Mitglied einer internationalen Betrügerbande, die gezielt Senioren ins Visier nahm.
Die Masche der Betrüger
Die Täter riefen Senioren an und gaben sich als nahe Verwandte in Not aus. Sie überredeten die Opfer, Geld oder Schmuck zu übergeben. Die Betrügereien steuerten sie zwischen 2012 und 2016 von Polen aus. In 11 von 32 Fällen erbeuteten sie tatsächlich Bargeld und Wertgegenstände. Die Schadenssumme beträgt über eine Million Franken.
Vorgeschichte des Beschuldigten
Der Mann gilt als «Erfinder» der Enkeltrick-Masche. In Deutschland verurteilte man ihn wegen ähnlicher Straftaten zu einer langjährigen Freiheitsstrafe, die er verbüsst hat. Im Mai lieferte man ihn in die Schweiz aus, damit er sich hier den Vorwürfen stellen kann.
Strafverfahren und Forderungen
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann gewerbsmässigen Betrug vor. Sie fordert eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten. Bis zum Urteil gilt für ihn die Unschuldsvermutung.