Ein Duell für die Geschichtsbücher
Alan Shearer sprach von purer Unterhaltung – zwei Spiele, die alles boten, was Fußballfans sich wünschen. Inter Mailand und der FC Barcelona lieferten sich ein elektrisierendes Halbfinale, das mit 13 Toren in die Historie eingeht. Nach dem spektakulären 3:3 im Hinspiel setzte sich Inter im Rückspiel mit 4:3 durch und zog mit 7:6 insgesamt ins Finale ein. Barcelona drehte in Mailand einen 0:2-Rückstand und ging kurz vor Schluss erstmals in Führung. Doch Francesco Acerbi, mit 37 Jahren, erzielte sein erstes Europapokaltor und rettete Inter in die Verlängerung. Dort sorgte Joker Davide Frattesi für den Sieg und versetzte über 70.000 Fans im San Siro in Ekstase. Die Partie stellte den Torrekord für ein Champions-League-Halbfinale ein – ein Spektakel ohnegleichen.
San Siro wird zum Schauplatz der Ekstase
Inter trifft im Finale auf den Sieger des Duells zwischen Paris Saint-Germain und Arsenal. PSG geht mit einem 1:0-Vorsprung ins Rückspiel. Als der Schlusspfiff ertönte, lagen Inters Spieler erschöpft auf dem Rasen. Sie blieben noch lange auf dem Feld, um den Applaus ihrer Fans entgegenzunehmen. Für die Inter-Anhänger beginnt nun der Countdown zum Finale in München am 31. Mai. Inter war bereits am Rand des Ausscheidens, doch die Mannschaft bewies unglaublichen Kampfgeist. Die bislang stabile Defensive wackelte, Barcelona drückte mit 22 Schüssen und drei Treffern in 33 Minuten. Yann Sommer, zuvor mit sieben Zu-Null-Spielen, wurde mehrfach überwunden. Doch Inter hielt stand. Frattesi krönte seine Einwechslung mit dem entscheidenden Treffer. „Ich habe so laut gejubelt, dass mir schwindelig wurde“, gestand er danach.
Die Rückkehr der italienischen Größe?
Seit dem Titelgewinn 2010 durch Inter hat kein italienischer Klub mehr die Champions League gewonnen. Nun könnten die Nerazzurri diesen Fluch beenden. Zu Saisonbeginn galten Real Madrid und Manchester City als Favoriten, doch beide sind ausgeschieden. Inter rückte still und entschlossen in die Favoritenrolle – zum zweiten Mal in drei Jahren stehen sie im Endspiel. Der Klub ist seit 16 Heimspielen in der Champions League ungeschlagen, das gab es zuletzt in den 1980er-Jahren. Trainer Simone Inzaghi lobte seine Mannschaft für ihren Mut und ihre Leistung gegen internationale Topteams wie Bayern und Barcelona. Denzel Dumfries glänzte mit zwei Toren und drei Vorlagen über beide Partien. „Ein weiteres verrücktes Spiel – sieben Tore, unfassbar“, sagte er. Davide Frattesi ergänzte: „Ich dachte, München war das emotionale Maximum – aber dieser Abend war sogar noch größer.“