Habets bleibt Konzernchef – Verlängerung bis 2028

by Rudolph Angler
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Bert Habets führt weiterhin den Medienkonzern ProSiebenSat.1 mit Sitz in Unterföhring bei München.
Der Aufsichtsrat verlängerte seinen Vertrag bis Oktober 2028.
Seit Ende 2022 leitet der 54-Jährige den börsennotierten Konzern.
Zuvor war Habets als Manager bei RTL tätig.
Mit seiner Vertragsverlängerung kehrt an der Konzernspitze mehr Stabilität ein.
In den letzten Jahren wechselte die Führung mehrfach.
Rainer Beaujean ging 2022 überraschend, juristische Streitigkeiten stehen noch aus.

Der österreichische Manager Markus Breitenecker wechselte vor einem Jahr von Wien nach München.
Er verantwortet als COO operative Konzernbereiche.
ProSiebenSat.1 steht derzeit vor erheblichen Herausforderungen.
Der Großaktionär MediaForEurope (MFE) aus Italien will seinen Einfluss deutlich ausweiten.
Die Familie Berlusconi plant, weitere Aktien zu erwerben und über 30 Prozent der Anteile zu gelangen.
Der Konzern erwirtschaftet 2024 rund 3,9 Milliarden Euro Umsatz.

Kritik, Kürzungen und ein schwelender Streit

Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur kritisierte Habets das Vorgehen der Mailänder Investoren.
Er sagte, deren Ankündigung sei überraschend erfolgt – ohne vorherige Kommunikation.
Zur Bewertung des Angebots äußerte sich der Vorstand noch nicht.
Alle Unterlagen lagen zum Zeitpunkt des Interviews nicht vollständig vor.
Die Hauptversammlung im Mai könnte eine entscheidende Wende bringen.

Habets kündigte ein neues Freiwilligenprogramm zum Personalabbau an.
Bereits in früheren Jahren fielen rund 400 Stellen weg.
Derzeit beschäftigt der Konzern rund 7.000 Menschen.
Im Mai will das Management konkrete Pläne zum Stellenabbau vorstellen.

Im Mittelpunkt der Strategie steht Joyn als zentrale Streamingplattform.
ProSiebenSat.1 konzentriert sich auf Unterhaltung und trennt sich von anderen Bereichen.
Ein Abomodell bleibt zweitrangig – Werbung soll die Haupteinnahme sichern.

Ein Streit mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk verschärft die Lage.
ZDF und Arte bestätigten für nächste Woche mündliche Verhandlungen.
Es geht um die Einbindung ihrer Inhalte auf Joyn.
Breitenecker setzt auf den „österreichischen Weg“, stößt aber auf Widerstand.
Habets sieht trotz aller Differenzen Fortschritte durch die Testphase.
Er betont, dass die Inhalte der Öffentlich-Rechtlichen integriert werden sollen.
Dabei strebt er eine kooperative Lösung an.

Neue Einnahmequellen durch Shopping und Technologie

Habets will neue Umsatzpotenziale durch Shopping erschließen.
Er erklärte, Nähe zu Werbekunden sei entscheidend für den Geschäftserfolg.
Mit Technologie und künstlicher Intelligenz will man gezielte Werbung ermöglichen.
Joyn soll integrierte Shopping-Angebote erhalten, um Kunden direkt anzusprechen.

Der Fokus liegt klar auf dem Kerngeschäft Entertainment.
Das Unternehmen verkaufte kürzlich die Vergleichsplattform Verivox an Moltiply.
ProSiebenSat.1 übernahm im Gegenzug die volle Kontrolle über die NuCom Group (ohne flaconi) und ParshipMeet Group.
Der Verkauf von flaconi bleibt weiterhin geplant.

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