Grippewelle in Rumänien: Gesundheitsbehörden schlagen Alarm

by Richard Parks
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Die rumänischen Gesundheitsbehörden haben einen epidemiologischen Alarm ausgerufen, da die Zahl der Grippefälle seit drei Wochen stetig ansteigt. Besonders betroffen sind die Städte Bukarest, Cluj und Brasov, wo die Krankenhäuser zunehmend unter Druck geraten. Trotz der wachsenden Infektionszahlen schließen die Behörden strikte Maßnahmen oder Lockdowns aus und setzen stattdessen auf gezielte Präventionsmaßnahmen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.

Grippefälle und Todeszahlen steigen – Impfquote bleibt niedrig

Zwischen dem 20. und 26. Januar verzeichnete das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit (INSP) 133.600 Atemwegsinfektionen, was einem Anstieg von 6 % im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Besonders besorgniserregend ist der starke Anstieg der bestätigten Grippefälle, die auf 10.950 kletterten, nachdem sie in der Vorwoche noch bei 6.994 lagen. Bisher sind 22 Menschen, darunter ein dreijähriges Kind, an den Folgen der Krankheit gestorben. Gesundheitsminister Alexandru Rafila stellte klar, dass keiner der Verstorbenen gegen die Grippe geimpft war.

Obwohl das Risiko weiter steigt, bleibt die Impfquote in Rumänien niedrig. Nur 1,13 Millionen Menschen haben sich bislang impfen lassen – bei einer Gesamtbevölkerung von über 19 Millionen. Minister Rafila räumte ein, dass die Situation besorgniserregend sei, betonte jedoch, dass keine Quarantänemaßnahmen erforderlich sind. Der Fokus liege auf Maßnahmen zur Eindämmung, die eine Fortsetzung des sozialen und wirtschaftlichen Lebens ermöglichen.

Krankenhäuser und Schulen verstärken Schutzmaßnahmen

Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, wurden Krankenhäuser landesweit angewiesen, Besuche einzuschränken. Cristina Geormaneanu, Sprecherin des Notfallkrankenhauses in Craiova, betonte, dass Krankenhausbesuche nur in dringenden Fällen erlaubt sein sollten. Im Victor Babes Klinikum für Infektionskrankheiten in Craiova arbeiten Ärzte unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, da die Klinik bereits an ihre Kapazitätsgrenzen stößt.

Auch in Schulen und Kindergärten gelten strengere Regeln. Schüler und Lehrer mit Grippesymptomen müssen sich isolieren, während Klassenräume regelmäßig gelüftet werden sollen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Die Regierung plant, in den kommenden Tagen weitere öffentliche Gesundheitsempfehlungen herauszugeben.

In den letzten Jahren schwankte die Zahl der Grippefälle in Rumänien, wobei es 2020 zu einem starken Anstieg auf 29.000 Fälle kam, besonders in den ersten Monaten der COVID-19-Pandemie. Im Jahr 2023 meldeten die Behörden einen Anstieg von „Flurona“-Fällen, bei denen Patienten gleichzeitig mit Grippe und COVID-19 infiziert waren.

Angesichts der weiterhin steigenden Zahlen bleiben die Gesundheitsbehörden wachsam und rufen die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen und die empfohlenen Schutzmaßnahmen einzuhalten.

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