Ein niederländisches Gericht sprach einen 43-jährigen Russen schuldig, weil er vertrauliche Daten des Hightech-Herstellers ASML sowie eines weiteren Unternehmens an eine Person in Russland weitergab. Das Urteil: drei Jahre Haft. Der Mann hatte Dateien über die Messaging-App Signal verschickt und gestanden, keine Prüfung vorgenommen zu haben. Die Richter betonten in ihrer schriftlichen Begründung, dass solches Handeln internationale Stabilität gefährde und Russlands militärische Stärke fördern könne.
Chipwissen könnte Russlands Kriegsführung stärken
Die übermittelten Informationen betrafen den Aufbau einer Mikrochip-Produktionslinie in Russland. Solche Halbleiter kommen auch in militärischer Ausrüstung wie Drohnen zum Einsatz. Das Gericht stellte klar: Die Unterstützung Russlands mit Technologie untergräbt die Sicherheit der Ukraine und beeinflusst indirekt das globale Gleichgewicht. Der Verurteilte blieb bei der Urteilsverkündung regungslos. Er kann innerhalb von 14 Tagen Berufung einlegen.
Niederländische Hightech-Branche im Visier ausländischer Spione
ASML gilt als weltweit führender Hersteller von Chipmaschinen und spielt eine Schlüsselrolle in der Halbleiterproduktion. Die Firma unterliegt strengen Exportbeschränkungen, die vor allem Chinas Zugang zu solcher Technologie einschränken sollen. Bereits 2020 enthüllte der niederländische Geheimdienst russische Spione, die gezielt Informationen über Künstliche Intelligenz, Nanotechnologie und Halbleiter sammelten. Solche Technologien dienen nicht nur zivilen Zwecken, sondern auch militärischen – etwa in Waffensystemen.