Ein britisches Gericht verurteilte den 92-jährigen Ryland Headley am Dienstag wegen Vergewaltigung und Mordes an Louisa Dunne zu lebenslanger Haft. Der Richter stellte klar: Headley wird seine letzten Tage im Gefängnis verbringen. Er hatte 1967 in Bristol in das Haus der 75-jährigen Witwe eingebrochen und sie brutal ermordet.
Richter Derek Sweeting nannte die Tat „gnadenlos und grausam“. Er beschrieb Headley als „verkommenen Mann“, der das Zuhause, den Körper und das Leben der Frau verletzte.
Jahrzehntelang unerkannt – DNA überführt Täter
Am Tatort sicherte die Polizei einen Handabdruck an einem Fenster. Trotz Abgleich mit 19.000 Männern fand man keinen Treffer. Headley verließ die Region und vergewaltigte in den 1970ern zwei weitere Frauen. Er wurde dafür verurteilt, kam jedoch nach zwei Jahren wieder frei.
Erst 2012, nach einer anderen Festnahme, entnahm man Headley erstmals eine DNA-Probe. 2023 rollte die Polizei den Fall neu auf. Die Auswertung eines alten Kleidungsstücks brachte den Durchbruch: Die DNA stimmte mit Spuren auf dem Rock von Dunne überein. Auch der Handabdruck passte. Headley wurde im November festgenommen.
Familie bekommt späte Gerechtigkeit
Im Gericht sprach auch Mary Dainton, die Enkelin des Opfers. Sie berichtete, wie der ungelöste Mord das Leben ihrer Mutter überschattete. „Der Schmerz hat meine Mutter krank gemacht“, sagte sie. „Es macht mich traurig, dass niemand aus der Familie Louisa diesen Moment miterleben kann.“
Der Richter erklärte, dass Headley durch sein jahrzehntelanges Schweigen das Leiden der Angehörigen noch vergrößerte. Er verzichtete auf lange Erklärungen zur Strafe: „Sie werden nie freikommen. Sie sterben im Gefängnis.“