Frankreich zieht sich aus Senegal zurück – Wandel in der afrikanischen Sicherheitslandschaft

by Jerry Jackson
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Abzug der letzten französischen Truppen aus Senegal

Am Donnerstag haben die französischen Streitkräfte offiziell ihre größte Militärbasis in Senegal, das Camp Geille, sowie einen angrenzenden Flugplatz an die senegalesischen Behörden übergeben. Damit endet Frankreichs dauerhafte militärische Präsenz in Westafrika.

Neues Kapitel in den Beziehungen zwischen Frankreich und Senegal

General Pascal Ianni, Kommandeur der französischen Truppen in Afrika, bezeichnete den Rückzug als Beginn einer veränderten Partnerschaft. Frankreich folgt dem ausdrücklichen Wunsch Senegals, keine permanent stationierten ausländischen Militärkräfte mehr auf seinem Staatsgebiet zu beherbergen.

Senegals Schritt zur militärischen Unabhängigkeit

General Mbaye Cissé, Leiter der senegalesischen Streitkräfte, betonte, dass die Rückgabe der Basis die Autonomie der senegalesischen Armee stärkt und zugleich die friedenssichernde Rolle des Landes in der Region und darüber hinaus unterstützt.

Abnehmender französischer Einfluss und regionaler Widerstand

Der Abzug steht symbolisch für den zunehmenden Widerstand ehemaliger französischer Kolonien in Westafrika gegen die fortdauernde militärische Präsenz Frankreichs. Präsident Bassirou Diomaye Faye hatte im Vorjahr die vollständige Entfernung aller ausländischen Truppen gefordert und damit die Souveränität Senegals unterstrichen.

Frankreichs Neuausrichtung seiner Afrika-Politik

Frankreich plant, seine militärischen Engagements in Afrika deutlich zu reduzieren und sich zukünftig auf Ausbildungs- und Unterstützungsmaßnahmen zu konzentrieren. Die einzige Ausnahme bleibt Djibouti, wo weiterhin eine bedeutende Truppenstärke stationiert ist.

Verluste weiterer Militärbasen in Afrika

Der Rückzug aus Senegal reiht sich in eine Serie von Abzügen aus Ländern wie Mali, Niger, Burkina Faso, Tschad und der Elfenbeinküste ein. In mehreren dieser Staaten haben militärische Regierungen die Zusammenarbeit mit Russland intensiviert.

Verbleibende französische Truppen auf dem Kontinent

Derzeit sind noch etwa 350 französische Soldaten in Gabun stationiert, die dort eine Basis mit den lokalen Streitkräften teilen. Die Elfenbeinküste beherbergt rund 80 französische Militärberater. Djibouti bleibt mit circa 1.500 Soldaten der letzte Standort mit dauerhafter französischer Militärpräsenz in Afrika.

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