Frankreich verstärkt Impfaufruf gegen Meningitis nach Anstieg der Fälle

by Richard Parks
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Die französische Gesundheitsbehörde ruft verstärkt zur Meningitis-Impfung auf, da die Zahl der Infektionen in diesem Jahr stark gestiegen ist. Besonders Säuglinge, Jugendliche und junge Erwachsene sollten sich impfen lassen, um sich vor dieser ernsten und potenziell lebensbedrohlichen Krankheit zu schützen.

Meningokokken-Infektionen werden durch Bakterien verursacht und können zu Meningitis führen – einer Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute – sowie zu schwerer Sepsis.

Deutlicher Anstieg der Infektionen

Frankreich meldete im Januar 95 Fälle von Meningokokken-Infektionen, im Februar waren es 89 – ein deutliches Plus im Vergleich zu den Vorjahren. Zwei Infektionsherde mit Meningokokken der Gruppe B – der häufigsten Variante – wurden unter Studierenden in Lyon sowie innerhalb einer Familie und einer Schülergruppe in Rennes festgestellt. In Reaktion darauf wurden gezielte Impfkampagnen gestartet, insbesondere für junge Menschen.

Im Jahr 2023 verzeichnete Frankreich 615 Meningokokken-Infektionen, die höchste Zahl seit 2010. Experten vermuten, dass die Zunahme mit der schweren Grippewelle zusammenhängen könnte, da Influenza das Risiko für Meningitis erhöhen kann.

Impfungen als wichtigste Schutzmaßnahme

Seit Jahresbeginn sind in Frankreich Impfungen gegen Meningitis B sowie gegen die Serogruppen A, C, W und Y für Säuglinge verpflichtend. Zudem wird die ACWY-Impfung für Jugendliche zwischen 11 und 14 Jahren empfohlen, mit einer Auffrischung bis zum Alter von 24 Jahren.

Zu den Symptomen einer Meningitis gehören Fieber, Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Meningokokken-Sepsis kann zudem hohes Fieber, Hautausschlag und septischen Schock verursachen. Die Europäische Seuchenschutzbehörde (ECDC) warnt, dass die Krankheit rasch fortschreitet und eine Sterblichkeitsrate von 8 bis 15 % aufweist.

Obwohl Meningitis-Ausbrüche selten sind, treten sie oft in Universitäten oder engen Gemeinschaften auf. Impfungen sind die wirksamste Präventionsmaßnahme, während Antibiotika zur Behandlung eingesetzt werden können, so die ECDC.

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