Adana, Antalya und Adiyaman betroffen – politische Spannungen nehmen erneut zu
Die türkischen Behörden haben am Samstag drei weitere Bürgermeister der oppositionellen CHP-Partei in Gewahrsam genommen. Laut Ankaras Bürgermeister Mansur Yavaş handelt es sich um die Stadtoberhäupter von Adana, Antalya und Adiyaman. Der Grund: laufende Ermittlungen wegen mutmaßlicher Korruption.
Die Verhaftungen reihen sich in eine Serie von Maßnahmen gegen führende Mitglieder der größten Oppositionspartei des Landes. Die CHP hatte bei den Kommunalwahlen im Vorjahr erhebliche Gewinne erzielt – ein Rückschlag für Präsident Recep Tayyip Erdoğans AKP.
Druck auf erfolgreiche CHP wächst weiter
Seit dem Wahlerfolg der CHP geraten immer mehr ihrer Bürgermeister ins Visier der Justiz. Besonders Ekrem İmamoğlu, der Bürgermeister von Istanbul und möglicher Präsidentschaftskandidat, steht im Fokus. Bereits im März wurde er festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft. Die Vorwürfe weist er entschieden zurück.
Landesweite Proteste nach Verhaftungen
Die Festnahme İmamoğlus hatte Massenproteste ausgelöst. Beobachter sprachen von der größten Demonstrationswelle seit den Gezi-Protesten 2013. Auch diesmal ist die Stimmung im Land angespannt. Die jüngsten Festnahmen könnten die politische Krise weiter verschärfen.