Milliardenangebot lässt Aktienkurse in die Höhe schnellen
Die Aktien des US-Frühstücksherstellers WK Kellogg stiegen sprunghaft an, nachdem Berichte über Verhandlungen mit Ferrero bekannt wurden. Der italienische Schokoladenriese plant offenbar, den Konzern für rund drei Milliarden Dollar zu übernehmen. WK Kellogg produziert unter anderem die bekannten Marken Fruit Loops und Rice Krispies für den nordamerikanischen Markt. Laut Berichten zweier großer Finanzzeitungen könnte der Deal bereits in den kommenden Tagen abgeschlossen werden.
Ferrero setzt auf Wachstum im US-Markt für Frühstücksprodukte
Der Konzern hinter Kinder, Ferrero Rocher und TicTac verfolgt seit Jahren eine expansive Übernahmestrategie. Zu den bisherigen Käufen zählt auch das Süßwarengeschäft von Nestlé. Nach Veröffentlichung der Kaufpläne verzeichnete WK Kellogg im New Yorker Späthandel einen Kurssprung von über 56 Prozent. Die geplante Kaufsumme entspricht dem doppelten Wert der Firma zum Ende des regulären Handels, der zuletzt bei 1,5 Milliarden Dollar lag. Mit der Übernahme würde Ferrero seine Position im wichtigen US-Frühstückssegment deutlich stärken.
Veränderungen durch neue Ernährungsgewohnheiten und politischen Druck
WK Kellogg leidet seit Jahren unter wirtschaftlichen Problemen und trägt mehr als 500 Millionen Dollar Schulden. Im Jahr 2023 wurde das Frühstücksgeschäft von der früheren Muttergesellschaft abgespalten, die sich in Kellanova umbenannte. Nur ein Jahr später kaufte der Konzern Mars Kellanova für 36 Milliarden Dollar. Die Branche steht angesichts veränderter Kundenwünsche und gestiegener Kosten unter hohem Druck. Viele Unternehmen reagieren mit strukturellen Anpassungen und Preiserhöhungen.
Auch die US-Regierung verstärkt die Anforderungen an Lebensmittelhersteller. Die Trump-Administration kritisiert künstliche Farbzusätze – etwa in Produkten wie Fruit Loops – und setzt mit der Initiative „Make America Healthy Again“ auf strengere Richtlinien. WK Kellogg kündigte an, bis zum Schuljahr 2026/27 sämtliche künstlichen Farbstoffe aus Schulprodukten zu entfernen. Für den allgemeinen Markt gibt es jedoch noch keine konkrete Umsetzungsfrist. Will Keith Kellogg, der Unternehmensgründer, gilt bis heute als Erfinder der Cornflakes.