Europas Verteidigung im Rückstand: US-Abhängigkeit trotz Milliardenplänen

by Jerry Jackson
0 comments

Waffenimporte steigen, strategische Eigenständigkeit fehlt

Trotz massiver Investitionen bleibt Europa im Rüstungsbereich stark auf die USA angewiesen. Eine neue Analyse des Thinktanks Bruegel zeigt: Die Einfuhren von US-Waffen in die EU haben sich seit 2019 deutlich erhöht – von rund 3,1 auf 7,9 Milliarden Euro. Vor allem bei hochmodernen Systemen wie Hyperschallwaffen, KI-gesteuerter Technik oder neuer Kampfflugzeuge fehlt es der EU an eigener Kapazität.

Europa könne zwar Panzer und Schützenfahrzeuge herstellen, doch bei komplexen Technologien gebe es gravierende Lücken, betonte Bruegel-Experte Guntramm Wolff.


Große Pläne, aber unklare Umsetzung

Mit dem Programm „Defence Readiness 2030“ will die EU bis zu 800 Milliarden Euro mobilisieren. Ziel: Europas Armeen unabhängiger und moderner zu machen. Doch laut der Bruegel-Studie reicht diese Summe nicht aus, um sämtliche Verteidigungsdefizite zu beheben.

Der Bestand an Kampfpanzern und Luftabwehrsystemen liegt deutlich unter dem benötigten Niveau. Zudem hinkt Europa bei Forschung und Entwicklung hinterher – 2023 investierte die EU 13 Milliarden Euro, verglichen mit 129 Milliarden Dollar in den USA.


Mehr als nur Geld: Europa braucht Struktur und Strategie

Allein mit mehr Budget lässt sich Europas Verteidigungsfähigkeit nicht steigern. Die Forscher fordern daher gezielte strategische Planung, einen Abbau von Marktfragmentierung sowie eine koordinierte militärische Beschaffungspolitik.

„Entscheidend ist, dass aus den Milliarden konkrete Fähigkeiten werden“, so GLOBSEC-Experte Alexandr Burilkov. Ohne Struktur, Zusammenarbeit und Weitblick bleibe Europa anfällig – trotz steigender Verteidigungsausgaben.

You may also like