Ein neuer Bericht zeigt: Europas Innovationskraft in Medizin und Pharmazie schwächte sich 2024 wegen rückläufiger Patentanträge deutlich ab.
Obwohl die Gesamtzahl der Patentanmeldungen stabil blieb, verzeichneten zentrale Technologiebereiche einen spürbaren Rückgang.
Das Europäische Patentamt (EPA) veröffentlichte am Dienstag seinen jährlichen Patentindex mit aktuellen Entwicklungen der Innovationslandschaft.
Im Jahr 2024 gingen beim EPA 199.264 Patentanträge ein, was eine Zäsur nach drei Wachstumsjahren darstellt.
Europäische Anmeldungen stiegen leicht um 0,3 %, während Anträge aus Nicht-EU-Ländern um 0,4 % zurückgingen.
Medizintechnik verzeichnet spürbare Einbrüche
Trotz stabiler Gesamtlage gingen Patentanträge in der Medizintechnik um 3 % zurück – insgesamt 15.701 Anmeldungen in Europa.
Zu diesem Bereich zählen Diagnose- und Therapiegeräte wie Operationsroboter, Prothesen oder Impfstoffsysteme.
Die Vereinigten Staaten behaupteten ihre Führungsrolle mit einem Anteil von 38,2 % an den weltweiten Anmeldungen.
Philips aus den Niederlanden stellte mit 594 Anträgen die meisten in Europa, gefolgt von Johnson & Johnson mit 564.
Pharmazeutische Patente brechen deutlich ein
Auch die Pharmaindustrie erlebte einen starken Rückgang: Die Zahl der Patente sank um 13,2 % auf 8.359 im Jahr 2024.
Die USA führten weiterhin mit einem Anteil von 37 %, verzeichneten jedoch einen Rückgang von 16,9 % gegenüber dem Vorjahr.
Niederländische Firmen steigerten trotz der allgemeinen Schwäche ihre pharmazeutischen Patentanmeldungen um 6,5 %.
Biotechnologie zeigt positives Wachstum
Die Biotechnologie legte zu: Patentanträge stiegen um 5,4 % und erreichten 8.479 in Bereichen wie Genetik, Mikrobiologie und Peptidforschung.
Die Vereinigten Staaten führten erneut mit einem Anteil von 36 %, während Deutschland knapp 10 % der europäischen Anträge stellte.