Europa mobilisiert gegen Feuergefahr: EU startet größten Hilfseinsatz zur Waldbrandprävention

by Jerry Jackson
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Hunderttausende Hektar bereits verbrannt – Feuerwehrkräfte und Löschflugzeuge auf dem Weg in Krisenregionen

BRÜSSEL – Die EU reagiert auf die eskalierende Waldbrandgefahr mit einem beispiellosen Einsatz: In diesem Sommer werden 650 Feuerwehrkräfte aus 14 Mitgliedsstaaten sowie mehr als 20 Löschflugzeuge und Hubschrauber in besonders gefährdete Regionen wie Griechenland, Spanien, Frankreich und Portugal entsandt. Der Einsatz erfolgt vor dem Hintergrund einer bereits jetzt verheerenden Brandsaison – über 166.000 Hektar Fläche sind in diesem Jahr EU-weit den Flammen zum Opfer gefallen.


Griechenland wird größter Einsatzschwerpunkt

Griechenland, das regelmäßig zu den am stärksten betroffenen Ländern gehört, erhält den größten Anteil an Unterstützung. Teams aus Ländern wie Österreich, Bulgarien, Tschechien, Frankreich, Moldau und Rumänien werden vor Ort einsatzbereit gemacht. Auch 22 Löschflugzeuge und vier Hubschrauber werden strategisch in zehn EU-Ländern positioniert – Frankreich und Griechenland erhalten jeweils vier der amphibischen Flugzeuge, Frankreich zusätzlich einen Helikopter.


EU-Kommissarin: „Vorsorge ersetzt keine Anteilnahme – sie ergänzt sie“

EU-Kommissarin Hadja Lahbib betonte die Ernsthaftigkeit der Lage: „Extreme Wetterlagen und Waldbrände sind keine Ausnahmen mehr. Die EU zeigt, dass wir nicht nur mit Worten reagieren, sondern mit Taten.“ Zusätzlich zum unmittelbaren Hilfseinsatz wird ein neues Krisenteam mit 30 Experten im 24/7-Einsatz in Brüssel aufgebaut. Es soll Risiken bewerten und wissenschaftliche Daten analysieren.

Zudem stehen 19 Bodenteams und ein Beraterstab zur schnellen Mobilisierung bereit.


Osteuropa besonders stark betroffen

Mit über 120.000 Hektar verbrannter Fläche verzeichnet Rumänien bislang den höchsten Schaden. In Frankreich wurden fast 19.000 Hektar zerstört – fast das Dreifache des üblichen Durchschnitts. Spanien hingegen blieb bisher von größeren Bränden verschont. 2023 lag die Gesamtzahl verbrannter Flächen europaweit bei 383.000 Hektar – deutlich über dem langfristigen Mittel.


Brände breiten sich nach Norden und Osten aus

Klimawandel und veränderte Landnutzung gelten als Haupttreiber. Verlassene Felder, ausgedörrte Böden und fehlende Pflege machen weite Regionen anfällig. Die Feuersaison beginnt mittlerweile im Mai und reicht bis in den Herbst. Auch nördliche und östliche Länder sind inzwischen regelmäßig betroffen.

Dürrewarnungen gibt es aktuell für Teile Deutschlands, Polens, Tschechiens, Rumäniens, der Slowakei und des Baltikums. In Südeuropa entspannen sich die Bedingungen mancherorts, doch das Risiko bleibt hoch.

Mit einer bislang beispiellosen Koordination setzt die EU auf Vorsorge, Schnelligkeit und internationale Solidarität – um Europa besser vor den Folgen der Klimakrise zu schützen.

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