EU-Abgeordnete und Mitgliedstaaten beschlossen neue Regeln gegen Plastikverschmutzung durch den Seehandel.
Sie reagierten auf Vorfälle, bei denen Tonnen von Kunststoffkügelchen europäische Strände verschmutzten.
Das Parlament forderte bessere Verpackungen und verpflichtende Frachtdaten für alle Seecontainer mit Kunststoffgranulat.
Die Kommission wollte den Seeverkehr ausklammern, stieß jedoch auf Widerstand.
Trotz dieser Haltung verlangten Abgeordnete Verpackungsvorgaben nach internationalen Schifffahrtsrichtlinien.
Die Einigung verpflichtet Unternehmen, Containerladungen mit Kunststoff effektiv abzusichern.
Reedereien müssen sich an die Vorgaben der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) halten.
Die Maßnahmen entstanden, weil ungesicherte Transporte zunehmend Meere und Strände verschmutzen.
Großbetriebe müssen Prüfungen und Zertifikate vorlegen
Unternehmen mit mehr als 1.500 Tonnen Kunststoff im Jahr brauchen ein externes Zertifikat.
Die Regelung schreibt mittelgroßen und großen Firmen regelmäßige Kontrollen durch unabhängige Prüfer vor.
Sie sollen sicherstellen, dass Betriebe Verpackung und Transport normgerecht umsetzen.
Kleine und einige mittlere Unternehmen erhielten Ausnahmen, doch die Vorschrift bleibt für viele gültig.
Umweltorganisationen begrüßten den Schritt als Durchbruch im Kampf gegen Plastikemissionen.
Behörden lobten die Einführung klarer Standards entlang der gesamten Lieferkette.
Frédérique Mongodin von Seas At Risk begrüßte die Breite und Verbindlichkeit der Vorschriften.
Sie kritisierte die späte Einbindung des Schiffsverkehrs, begrüßte jedoch dessen Aufnahme.
Mongodin sagte, mehrere Containerunfälle hätten die Ausweitung der Regeln nötig gemacht.
Europa reagiert auf Mikroplastik als globale Gefahr
Die neuen Regeln folgen wissenschaftlichen Warnungen über Mikroplastik in Natur und Körpern.
Forscher fanden Partikel in Tieren, Pflanzen und menschlichen Organen.
Studien zeigten, dass Mikroplastik die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann.
Die EU-Kommission schätzt, dass bis zu 184.000 Tonnen Kunststoff jährlich ungewollt freigesetzt werden.
Fast 40 % der Verluste entstehen beim Transport auf dem Seeweg.
EU-Abgeordneter César Luena betonte, dass man Umweltkatastrophen wie in Spanien oder der Nordsee verhindern könne.
Er sagte, das Gesetz werde Verursacher künftig haftbar machen.
Die Regel ergänzt das 2023 eingeführte Verbot absichtlich zugesetzter Mikroplastikbestandteile.
Gemeinsam bilden beide Gesetze Europas erste koordinierte Antwort auf Mikroplastikbelastung.