Der Kreml setzt alternde Tanker ein, um Rohöl trotz der westlichen Preisobergrenze auf dem Weltmarkt zu verkaufen. Diese Schiffe sind schlecht gewartet und operieren unter Flags of Convenience, um westliche Sanktionen zu umgehen. Die EU hat darauf mit ihrem 15. Sanktionspaket reagiert, das diese Tankerflotte ins Visier nimmt.
Die Sanktionen wurden am Mittwoch von den 27 EU-Mitgliedsstaaten beschlossen. Sie sind Teil der Bemühungen, Russlands Einnahmequellen zu beschneiden, die für die Finanzierung des Krieges gegen die Ukraine notwendig sind. Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Schattenflotte für Moskau ein zentrales Instrument.
Betrügerische Praktiken und ökologische Risiken
Die Schattenflotte umfasst rund 600 Schiffe, die falsche Daten verwenden und ihre Transporter abschalten, um nicht entdeckt zu werden. Einige Schiffe sind über 20 Jahre alt und in so schlechtem Zustand, dass Umweltkatastrophen drohen. Im aktuellen Sanktionspaket werden 50 Tanker sanktioniert, nachdem zuvor 27 Schiffe betroffen waren.
Die EU hat auch chinesische Firmen sanktioniert, die Russland bei der Produktion von Drohnen unterstützen. Diese schlecht gewarteten Schiffe könnten jederzeit Öl auslaufen lassen, was erhebliche Schäden in europäischen Gewässern verursachen würde. Die EU sieht in diesen Tankern nicht nur eine Gefahr für die Umwelt, sondern auch für die Sicherheit der Region.
Russland erzielte seit 2022 Einnahmen von 475 Milliarden Euro aus dem Ölexport. China und Indien kaufen weiterhin große Mengen russischen Öls, das oft nach der Raffinierung in die EU gelangt. Die EU hofft, dass die Sanktionen diese Einnahmen schmälern und Umweltrisiken eindämmen.