Im Jahr 2024 sind in Österreich 30 Menschen bei Wasserunfällen gestorben. Die steirische Wasserrettung warnt vor leichtsinnigem Umgang mit Wasser. Viele Menschen verfügen nicht über ausreichende Schwimmfähigkeiten. Außerdem fehlt immer mehr Kindern die körperliche Fitness, um sicher schwimmen zu lernen.
Schwimmkurse müssen länger werden
Etwa 630.000 Menschen in Österreich können nicht schwimmen. Experten stellen fest, dass es heute schwieriger ist, Kinder an das Wasser heranzuführen als früher. Die Wasserrettung bietet aktuell Schwimmkurse mit fünf Doppeleinheiten an. Fachleute empfehlen, diese um ein Drittel zu verlängern.
Kurt Rath, Leiter der steirischen Wasserrettung, sagt, bis zu acht Doppeleinheiten seien notwendig, damit Kinder richtig schwimmen lernen. Die mangelnde Fitness und eine geringere Aufmerksamkeitsspanne erschweren das Lernen.
Motorische Koordination ist eine große Hürde
Rath erklärt, dass die Koordination der Kinder oft nicht ausreicht. Sie brauchen länger, um Hände und Füße richtig zu steuern. Eltern sollten mehr Geld für Schwimmkurse investieren. Schwimmbäder müssten zudem mehr Kapazitäten schaffen, fordert der Experte.
Private Poolbesitzer sollten verpflichtend Erste-Hilfe-Kurse absolvieren. Der Gesetzgeber soll vorschreiben, dass ab einer bestimmten Poolgröße ein Kurs und ein Erste-Hilfe-Paket Pflicht sind. So lässt sich die Sicherheit deutlich erhöhen.
Schwimmwestenpflicht und mehr Einsatzkräfte notwendig
Rath fordert eine Schwimmwestenpflicht für Nichtschwimmer beim Stand-Up-Paddeln, Rudern oder Tretbootfahren. Er warnt davor, dass Eltern mit Kindern auf Gewässern unterwegs sind, ohne schwimmen zu können. Hier müsse der Gesetzgeber eingreifen, wenn Eigenverantwortung nicht reicht.
Die steirische Wasserrettung braucht dringend Nachwuchs und modernere Räumlichkeiten. Aktuell zählt sie rund 1.000 freiwillige Mitglieder. Im vergangenen Jahr alarmierten Notrufe die Wasserrettung 40 Mal direkt.