Ermordet, verstaut, entsorgt: Das Verbrechen hinter dem Kofferfund

by Silke Mayr
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Schulden führen zu tödlichem Entschluss

Ein 28-jähriger Rezeptionist steht wegen Mordes vor Gericht. Er soll einen 59-jährigen Bekannten getötet haben. Die beiden Männer lernten sich 2023 in einem Wiener Hotel kennen. Der Ältere wohnte dort, der Jüngere arbeitete an der Rezeption.

Sie freundeten sich an. Im Juli 2024 bat der Jüngere um finanzielle Hilfe. Der Ältere lieh ihm zunächst 10.000 Euro. Danach erhielt er weitere Summen. Insgesamt betrug der Schuldenstand 15.000 Euro. Der Rezeptionist konnte das Geld nicht zurückzahlen.

Als das Opfer einen Schuldschein forderte, soll der Jüngere eine tödliche Entscheidung getroffen haben. Laut Anklage plante er gezielt einen Mord.

Tatort Mietwohnung: Gefesselt und getötet

Der 28-Jährige mietete Ende Februar 2025 eine Wohnung in der Humboldtgasse. In einem Baumarkt besorgte er Müllsäcke, Kabelbinder und Gewebeband. Am 26. Februar lud er den Bekannten unter dem Vorwand eines Treffens in die Wohnung ein.

Dort soll er ihn überwältigt, geknebelt und erdrosselt haben. Eine Schlafmaske und ein Geschirrtuch dienten zur Tarnung und Fixierung. Der Leichnam blieb zwei Tage in der Wohnung. Als das Mietverhältnis endete, musste der Täter handeln.

Er kaufte einen großen Hartschalenkoffer. Als er zur Wohnung zurückkam, traf er auf eine Reinigungskraft. Um die Entdeckung zu verhindern, stopfte er die Leiche kopfüber in den Koffer. Müllsäcke sollten Teile des Körpers verdecken.

Aufgeklärt durch Zufall

Den Koffer stellte er bei Müllcontainern in der Quellenstraße ab. Gegen 15 Uhr bemerkte ein Entrümpelungshelfer den Koffer. Der Reißverschluss war leicht geöffnet. Im Inneren erkannte er einen menschlichen Fuß. Sein Chef alarmierte sofort die Polizei.

Das Landeskriminalamt identifizierte den Rezeptionisten als Tatverdächtigen. Am 7. März wurde er festgenommen. Er hatte mit der Bankomatkarte des Toten 24.000 Euro behoben.

Zunächst schilderte er, das Opfer am Reumannplatz getroffen zu haben. Später behauptete er, keine Erinnerung zu haben. Zuletzt schwieg er zu allen Vorwürfen. Ein Prozesstermin ist noch offen. Bei Verurteilung droht lebenslange Haft.

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