Empörung nach Geburtstagsfeier von Lamine Yamal – Vorwürfe wegen diskriminierender Show

by Silke Mayr
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Ministerium fordert Untersuchung wegen möglicher Menschenrechtsverletzung

Das spanische Ministerium für soziale Rechte ersuchte die Staatsanwaltschaft, ein Verfahren gegen Fußballprofi Lamine Yamal einzuleiten. Anlass ist seine 18. Geburtstagsfeier, die am Sonntag auf einem gemieteten Anwesen in Olivella stattfand – etwa 50 Kilometer nordwestlich von Barcelona. Unter den Gästen befanden sich bekannte Influencer, YouTuber sowie mehrere Teamkollegen vom FC Barcelona.

Laut Medienberichten engagierte Yamal Menschen mit Kleinwuchs als Teil der Show. Die Vereinigung für Menschen mit Achondroplasie und anderen Skelettdysplasien (ADEE) verurteilte dies scharf. Sie sprach von einer „nicht hinnehmbaren Praxis in der heutigen Zeit“. Die ADEE stellte Strafanzeige. Daraufhin beantragte das Ministerium eine Prüfung durch die Staatsanwaltschaft, um mögliche Rechtsverstöße gegenüber Menschen mit Behinderung zu klären.


ADEE kritisiert entwürdigende Darstellungen und kündigt Klage an

In einer öffentlichen Erklärung bezeichnete die ADEE den Einsatz kleinwüchsiger Künstler zu Unterhaltungszwecken als diskriminierend. Der Verband warf Yamal vor, durch solche Darbietungen alte Stereotype zu bedienen und die Würde von Menschen mit Behinderung zu verletzen. Man werde juristische Schritte einleiten, um gegen diese Form der Herabwürdigung vorzugehen.

Die Organisation verwies dabei auf das geltende Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen. Dieses untersagt explizit Veranstaltungen, bei denen Menschen mit Behinderung bloßgestellt oder verspottet werden. Solche Formen der Unterhaltung widersprechen laut ADEE dem ethischen Anspruch einer respektvollen und gerechten Gesellschaft.


Betroffener Künstler weist Kritik zurück und verteidigt seinen Auftritt

Ein spanischer Radiosender führte ein Interview mit einem der beteiligten Künstler, der anonym bleiben wollte. Der Mann erklärte, niemand habe sie während der Feier respektlos behandelt. Er betonte, sie hätten friedlich gearbeitet und sich als Teil der Feier verstanden. Die aktuelle Debatte halte er für übertrieben.

„Wir sind normale Künstler mit legalem Beruf“, sagte er. „Nur wegen unserer Größe dürfen wir nicht weniger machen als andere.“ Er unterstrich, dass sie ihre Grenzen kennen und sich stets mit Würde präsentieren. „Wir sind keine Jahrmarktsaffen.“

Der Auftritt habe rund eine Stunde gedauert. Danach hätten sie sich aktiv am Fest beteiligt, Getränke verteilt, getanzt und Zauberkunststücke gezeigt. Laut dem Künstler sei die Stimmung ausgelassen und das Publikum begeistert gewesen.

Ein Sprecher des FC Barcelona erklärte, der Verein sehe sich nicht in der Lage, ein privates Ereignis zu kommentieren. Man wolle die Lage jedoch neu bewerten, sobald gesicherte Informationen vorliegen.

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