Studie sieht große Versorgungslücke bis 2030
Ein internationales Forschungsteam warnt in einer aktuellen Analyse vor einem drohenden Mangel an Lithium – dem zentralen Baustein für Akkus in E-Autos. Besonders Europa könnte bereits im Jahr 2030 mit einer massiven Unterversorgung konfrontiert sein.
Obwohl die EU ihre Förderkapazitäten steigern will, könnte die erwartete Produktion von 325.000 Tonnen nicht einmal die Hälfte des geschätzten Bedarfs von 792.000 Tonnen decken.
Weltweiter Wettlauf um knappe Ressourcen
Auch China und die USA stehen laut Studie vor Engpässen, wenn auch in geringerem Ausmaß. China könnte bis zu 1,1 Millionen Tonnen fördern, bräuchte aber rund 1,3 Millionen. Die USA würden etwa 90 % ihres Bedarfs decken können.
Da keine der drei Regionen autark sein wird, rechnen die Autoren mit einem intensiven Wettstreit um Importe. Das könnte bestehende Handelsbeziehungen belasten und die Rohstoffpreise steigen lassen.
Alternative Akkus als Teil der Lösung
Als Ausweg schlagen die Forschenden eine Kombination aus höherer Förderung und alternativen Technologien vor. Besonders Natrium-Ionen-Batterien könnten helfen, den Lithiumverbrauch zu senken.
Diese Akkus, die bereits in ersten chinesischen Fahrzeugen getestet werden, sind günstiger und ressourcenschonender – allerdings derzeit noch weniger leistungsfähig. Sie eignen sich vor allem für Stadtautos mit geringem Energiebedarf.
Ohne rasche Gegenmaßnahmen wackelt die Energiewende
„Lithium ist das Rückgrat der E-Mobilität“, betont Mitautor Qifan Xia. Ohne strategische Anpassungen in der Rohstoffpolitik und technologische Weiterentwicklungen drohten Rückschläge bei Klima- und Energiezielen.
Die Zeit drängt – andernfalls könnte Europas Mobilitätswende an einem fehlenden Grundstoff scheitern.