Einige Mitglieder der Volkspartei betrachten Sebastian Kurz nach wie vor als Retter, doch seine Zukunftspläne gehen in eine andere Richtung. Der 38-Jährige betont immer wieder, dass er in der Politik noch nicht fertig ist. Ein Comeback schließt er nicht aus, jedoch nur unter seinen eigenen Bedingungen. Eine Rückkehr als Vizekanzler unter Herbert Kickl kommt für ihn jedoch keinesfalls in Frage, was er eindeutig abgelehnt hat.
Politische Vergangenheit und mögliche Zukunftsperspektiven
Sebastian Kurz war von 2017 bis 2021 Vorsitzender der ÖVP und erzielte unter seiner Führung bei den Wahlen 2017 und 2019 bemerkenswerte Erfolge. Allerdings fühlt er sich von seiner Partei zunehmend entfremdet und sieht sich von vielen seiner Parteikollegen im Stich gelassen. Ein politisches Comeback könnte daher über eine eigene Liste erfolgen, was jedoch ein riskantes Unterfangen wäre, da ihm die strukturelle Basis fehlen würde. Trotzdem hat er ein starkes Netzwerk aufgebaut, das ihn unterstützen könnte, und auch finanzielle Rückendeckung von vielen Wirtschafts- und Industrieführern ist wahrscheinlich.
Herausforderungen für ein Comeback
Ein möglicher Neustart in der Politik würde für Kurz mit erheblichen Hürden verbunden sein. Besonders die laufenden Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft stellen eine Belastung dar. Ihm wird vorgeworfen, ein System zur Medienmanipulation geschaffen zu haben, was er jedoch bestreitet – bis zu einem möglichen Gerichtsverfahren gilt die Unschuldsvermutung. Ein solcher Prozess könnte jedoch die öffentliche Wahrnehmung beeinträchtigen und politische Konsequenzen nach sich ziehen. Zudem fallen aktuelle Umfragen für Kurz eher negativ aus: Nur 22 Prozent der Bevölkerung unterstützen ein Comeback, während 71 Prozent dagegen sind. Trotz dieser Herausforderungen könnte gerade dies der Reiz für Kurz sein, sich erneut politisch zu engagieren.