ZEW-Stimmungsindex deutlich gestiegen
Die wirtschaftliche Stimmung in Deutschland hat im Juli einen neuen Höchststand erreicht. Der ZEW-Index zur Konjunkturerwartung stieg auf 52,7 Punkte – der höchste Wert seit Februar 2022. Im Vormonat lag der Wert noch bei 47,5 Punkten, erwartet worden waren 50,3. Damit übertrifft das Ergebnis deutlich die Prognosen und signalisiert wachsenden Optimismus unter den Finanzmarkt-Expertinnen und -Experten.
Gründe für den Aufschwung
ZEW-Präsident Achim Wambach erklärte, dass sich nach mehreren Monaten positiver Entwicklung nun ein stabilerer Aufwärtstrend abzeichne. Trotz globaler Unsicherheiten wie Handelskonflikten rechneten rund zwei Drittel der Befragten mit einer Verbesserung der deutschen Wirtschaft. Wichtige Gründe für die Zuversicht seien unter anderem eine mögliche Einigung im Handelsstreit zwischen der EU und den USA sowie das angekündigte Investitionspaket der deutschen Bundesregierung.
Besonders positiv wurden die Aussichten für den Maschinenbau, die Metallindustrie und die Elektrotechnik bewertet.
Lageeinschätzung verbessert sich ebenfalls
Auch der ZEW-Index zur aktuellen wirtschaftlichen Lage Deutschlands legte zu: Er stieg von minus 72 auf minus 59,5 Punkte – ebenfalls besser als erwartet. Dies ist der beste Wert seit Juni 2023.
Eurozone zeigt ähnliche Tendenz
Für die gesamte Eurozone wurde ebenfalls eine verbesserte Stimmung gemeldet. Der ZEW-Index stieg leicht auf 36,1 Punkte, während sich die Lageeinschätzung von minus 30,7 auf minus 24,2 verbesserte.
Märkte reagieren verhalten
An den Finanzmärkten fiel die Reaktion eher vorsichtig aus. Der Euro legte leicht auf 1,1680 US-Dollar zu und beendete damit eine viertägige Verlustserie. Die Renditen deutscher Bundesanleihen sanken um 3 Basispunkte auf 2,69 Prozent. Grund zur Vorsicht bleibt dennoch: US-Präsident Donald Trump kündigte neue Strafzölle von 30 Prozent auf EU-Importe ab 1. August an.
Der DAX blieb stabil bei 24.200 Punkten, während der Euro STOXX 50 um 0,3 Prozent zulegte – unterstützt von Industrie- und Automobilwerten. Zu den stärksten Gewinnern zählten ASML (+2,4 %), BASF (+1,92 %), Mercedes-Benz (+1,74 %), Volkswagen (+1,45 %) und BMW (+1,44 %). Schwächer zeigten sich L’Oréal (–1,35 %), Orange (–1,23 %) und Telefónica (–0,91 %).