Die Deutsche Bank hat kürzlich eine Reihe von Personalabbauten und strategischen Investitionen angekündigt, um ihre Effizienz zu steigern und zukünftiges Wachstum zu fördern. Im Rahmen eines umfassenden Restrukturierungsprogramms werden über 100 hochrangige Positionen in den Bereichen Private Wealth und Retail Banking gestrichen. Diese Maßnahme ist Teil eines Plans zur Senkung der Betriebskosten und zur Steigerung der Rentabilität der Bank in den kommenden Jahren.
Die betroffenen Stellen umfassen 111 leitende Manager, darunter global tätige Geschäftsführer und Direktoren, die hauptsächlich in der Private-Banking-Sparte tätig sind. Die Bank strebt an, das Kosten-Einnahmen-Verhältnis in diesem Bereich bis 2025 auf 60 bis 65 Prozent zu senken. Derzeit liegt dieses Verhältnis bei etwa 77 Prozent im Jahr 2023. Die Reduzierung der Kostenstruktur ist ein zentraler Bestandteil der Bemühungen der Deutschen Bank, ihre langfristigen finanziellen Ziele zu erreichen und gleichzeitig den Umsatz zu steigern.
Trotz dieser Umstrukturierung bleibt die Private-Banking-Sparte eine der wichtigsten Einnahmequellen der Bank, wenngleich sie in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert war. Dazu zählen unter anderem Probleme mit der Rentabilität und IT-Systemen. Infolgedessen wurden zwei ehemalige Leiter der Abteilung aufgrund der Nichterreichung der Rentabilitätsziele aus ihren Positionen entfernt.
Unter der Leitung von Claudio de Sanctis, dem neuen Chef des Private Bankings, sind jedoch Schritte eingeleitet worden, um die Sparte neu auszurichten. De Sanctis hat bereits mehrere Managementebenen zusammengelegt, 300 Filialen in Deutschland geschlossen und die Zahl der Front-Office-Mitarbeiter reduziert, um Kosten zu senken. Zudem plant er, im kommenden Jahr zusätzliche Fachkräfte im Bereich Wealth Management einzustellen, um den zukünftigen Erfolg zu sichern.
Neben der internen Neuausrichtung setzt die Deutsche Bank auch auf Expansion in Indien. Mit einer Investition von 571 Millionen Euro soll die Bank ihre Präsenz in einem der weltweit am schnellsten wachsenden Märkte stärken. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Bereichen nachhaltige Finanzen und digitale Transformation, um von den wachstumsorientierten Trends in Indien zu profitieren.
Alexander von zur Muehlen, CEO der Deutschen Bank für die Region Asien-Pazifik, Europa, Naher Osten und Afrika, betonte die strategische Bedeutung Indiens und das Potenzial des Landes, von globalen Trends wie Digitalisierung und Veränderungen in den Lieferketten zu profitieren. Kaushik Shaparia, CEO der Deutschen Bank in Indien, bekräftigte, dass diese Investition das Vertrauen in die langfristigen Wachstumsperspektiven der Bank in Indien widerspiegle und das Geschäftsmodell der Bank in der Region weiter stärken werde.