Die russische Fluggesellschaft Aeroflot musste am Montag über 50 Flüge streichen und rund 20 weitere verschieben, nachdem eine pro-ukrainische Hackergruppe namens Silent Crow gemeinsam mit den belarussischen Cyber Partisans einen massiven Cyberangriff auf das Unternehmen für sich reklamierte.
Die Angreifer gaben an, sie hätten Aeroflots System ein Jahr lang infiltriert, dabei rund 7.000 Server zerstört und Zugriff auf Computer zahlreicher Mitarbeiter, darunter Führungskräfte, erlangt. Zudem drohten sie mit der Veröffentlichung persönlicher Daten aller Passagiere, die jemals mit Aeroflot geflogen sind – Beweise für diese Behauptungen legten sie jedoch nicht vor.
Fluggäste stranden, Systemausfälle auf allen Ebenen
Der Angriff führte dazu, dass in Moskaus Flughafen Scheremetjewo zahlreiche Anzeigetafeln rot leuchteten – ein Zeichen für annullierte Flüge, darunter auch Verbindungen nach Minsk und Jerewan. Viele Passagiere berichteten von stundenlangem Warten ohne klare Informationen. Weder die Website noch die App von Aeroflot funktionierten. Der Kundenservice war ebenfalls nicht erreichbar.
Ermittlungen eingeleitet – Kreml zeigt sich alarmiert
Die russische Generalstaatsanwaltschaft bestätigte, dass die Probleme auf einen Hackerangriff zurückzuführen seien, und leitete ein Strafverfahren ein. Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach von einer „alarmierenden“ Bedrohung und betonte, dass große Unternehmen besonders gefährdet seien.
Aeroflot versprach, Betroffenen Rückerstattungen oder Umbuchungen innerhalb von zehn Tagen zu ermöglichen. Trotz westlicher Sanktionen zählt Aeroflot weiterhin zu den 20 größten Airlines der Welt mit über 55 Millionen Passagieren im Jahr 2023.