Unbekannte versuchen gezielten Zugriff auf Journalistenkonten
Unbekannte Täter versuchten, sich Zugang zu den E-Mail-Konten ausgewählter Reporter der Washington Post zu verschaffen. Die Zeitung informierte ihre Mitarbeitenden in einer internen Mitteilung über diesen Vorfall. Ein anderes amerikanisches Medium berichtete als erstes über den Angriff.
Reaktion folgt schnell: Zugangsdaten aller Mitarbeitenden zurückgesetzt
Am Donnerstag entdeckte die Redaktion Hinweise auf einen gezielten Eingriff ins E-Mail-System. Daraufhin forderte sie bereits am Freitag alle Mitarbeitenden zur Änderung ihrer Passwörter auf. Chefredakteur Matt Murray informierte die Angestellten am Sonntag offiziell über den Vorfall.
Nur begrenzte Zahl an Konten betroffen – Ermittlungen noch nicht abgeschlossen
Laut Murray betrifft der Angriff nur eine kleine Gruppe von Journalisten. Die betroffenen Personen erhielten bereits Benachrichtigungen. Die Redaktion vermutet derzeit keine Auswirkung auf andere Systeme oder auf Leserinnen und Leser.
Zielscheibe Journalismus – Hacker bleiben im Schatten
Die Täter konnten bisher nicht identifiziert werden. Häufig greifen staatlich unterstützte Akteure und Cyberkriminelle gezielt Medienorganisationen an. Erstere wollen sensible Recherchen vorzeitig einsehen, Letztere erhoffen sich finanziellen Gewinn.
Ein Sprecher der Zeitung äußerte sich nicht zu möglichen Urhebern. Auch das Medium, das als erstes darüber berichtete, verzichtete auf Spekulationen.
Bereits im Jahr 2022 deckte ein anderes führendes Nachrichtenhaus eine mehrjährige Hackeraktion auf. Damals zielten mutmaßlich chinesische Angreifer auf Reporter mit Fokus auf China.