COP29 Finanztag: Milliardenforderungen für Klimaschutz und Entlastung der Inselstaaten

by Richard Parks
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Am Finanztag der COP29-Konferenz stand das Thema Klimafinanzierung im Mittelpunkt der Diskussionen. Während Vertreter und Expertengruppen über die Finanzierung des Klimaschutzes und die Anpassung an den Klimawandel berieten, wurden vor allem die Bedürfnisse besonders betroffener Länder, wie kleiner Inselstaaten (Small Island Developing States, SIDS), hervorgehoben. Diese forderten ein Finanzierungsmodell, das ihnen hilft, ohne ihre Schuldenlast weiter zu erhöhen.

Ein neuer Bericht der Independent High-Level Expert Group on Climate Finance (IHLEG) legte nahe, dass bis 2035 ein Finanzierungsziel von 1,3 Billionen Dollar erreicht werden sollte, um dem Klimawandel wirksam zu begegnen. Sherry Madera, CEO der Umweltorganisation CDP, warnte, dass der Bedarf sogar noch viel höher sein könnte, möglicherweise bis zu 60 Billionen Dollar jährlich. „Wichtig ist, dass wir rasch handeln und Gelder mobilisieren – ob es 1 oder 3 Billionen Dollar pro Jahr sind“, sagte Madera und hob die Notwendigkeit hervor, dass öffentlicher und privater Sektor gemeinsam voranschreiten.

Inselstaaten wie Saint Kitts und Nevis machten deutlich, dass die aktuelle Struktur der Klimafinanzierung für sie eine zusätzliche Schuldenlast bedeutet. Die Ministerin für nachhaltige Entwicklung des Karibikstaates, Joyelle Trizia Clarke, forderte ein spezielles Finanzierungsmodell für diese stark bedrohten Staaten: „Wir brauchen Finanzierungen, die uns nicht weiter verschulden und uns besser auf den Klimawandel vorbereiten,“ sagte Clarke.

Die Konferenz wurde zudem von ersten Protesten begleitet, bei denen Klimaaktivisten höhere Zusagen der Industrienationen forderten. Sandra Guzman von der Climate Finance Group for Latin America and the Caribbean erklärte: „Wir brauchen Billionen, nicht Milliarden, um wirkliche Veränderungen zu schaffen – nicht nur zur Reduktion von Emissionen, sondern auch, um die Anpassungsfähigkeit zu stärken und Verluste auszugleichen.“

Es wird erwartet, dass die Verhandlungen in den kommenden Tagen fortgesetzt werden, wenn die Minister der teilnehmenden Länder in Baku eintreffen, um die Entwürfe für ein neues Finanzierungsabkommen weiter zu konkretisieren.

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