Immobilienmarkt in der Krise
Chinas Immobilienkrise und wirtschaftliche Herausforderungen 2024: Chinas Immobiliensektor, einst ein Motor der Wirtschaft, steckt in einer schweren Krise. Strengere Schuldenregeln lösten 2021 einen abrupten Einbruch aus, der die Preise halbierte. Schätzungen zufolge stehen derzeit 81 Millionen Wohnungen leer, was die Branche weiter belastet.
Gleichzeitig schrumpft Chinas Bevölkerung, ein Faktor, der die Nachfrage zusätzlich dämpft. Seit dem Höchststand von 1,43 Milliarden Menschen im Jahr 2020 ist die Bevölkerung um zehn Millionen gesunken. Experten prognostizieren, dass bis Ende des Jahrhunderts nur noch 767 Millionen Menschen im Land leben werden.
Deflation und Konsumflaute belasten Wachstum
Die Kombination aus einer alternden, schrumpfenden Bevölkerung und wirtschaftlichen Unsicherheiten hat den Binnenkonsum stark geschwächt. Seit sechs Quartalen fallen die Verbraucherpreise, was auf eine anhaltende Deflation hinweist.
Die Regierung versucht gegenzusteuern, unter anderem mit Konjunkturprogrammen und gelockerter Geldpolitik. Doch bisher blieben diese Maßnahmen weitgehend wirkungslos. Marcus Weyerer von Franklin Templeton warnt, dass ohne Reformen und gezielte Konsumanreize eine wirtschaftliche Stagnation drohen könnte – ähnlich wie in Japan in den 1990er-Jahren.
Herausforderungen im Exportgeschäft
Angesichts des schwachen Binnenmarktes setzt China vermehrt auf Exporte, stößt jedoch auf internationale Hürden. Europäische Märkte reagieren mit Strafzöllen auf chinesische Produkte, und in den USA sind die Handelsbarrieren bereits hoch. Donald Trump droht mit weiteren Zollerhöhungen auf chinesische Importe, was den Zugang zum amerikanischen Markt zusätzlich erschweren würde.
Die Überproduktion in der chinesischen Autoindustrie verdeutlicht das Problem: 2024 wurden 28 Millionen Fahrzeuge hergestellt, obwohl die Kapazität bei 60 Millionen liegt. Die Inlandsnachfrage kann dieses Überangebot nicht ausgleichen, und neue Exportmärkte sind begrenzt.
Zukunft ungewiss: Stagnation oder Wachstum?
Chinas wirtschaftliche Perspektiven sind unsicher. Während einige Experten wie Wang Wen auf die Urbanisierung als Chance verweisen – der Anteil der Stadtbevölkerung könnte von 65 auf 80 Prozent steigen – bleibt der strukturelle Reformbedarf groß.
Die Regierung steht vor der Herausforderung, den Binnenkonsum zu stärken und gleichzeitig internationale Märkte zu erschließen. Ohne grundlegende Änderungen droht eine Phase wirtschaftlicher Stagnation, ähnlich wie in Japan. Mit gezielten Reformen und kluger Strategie könnte China jedoch wieder einen Weg zu nachhaltigem Wachstum finden.
Chinas Immobilienkrise und wirtschaftliche Herausforderungen 2024
Weitere Neuigkeiten zu Ausland News finden Sie hier