ChatGPT wird zum aktiven Assistenten: OpenAI erweitert Fähigkeiten mit neuem Agenten-Modus

by Silke Mayr
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OpenAI führt neue Funktion für eigenständige Aufgaben ausführung ein

Am Donnerstag stellte OpenAI eine Erweiterung für ChatGPT vor, die es dem KI-Assistenten erlaubt, eigenständig Aufgaben im Namen der Nutzer zu erledigen. Dieses Update zielt darauf ab, die Nutzung digitaler Dienste zu vereinfachen. Nutzer sollen künftig nicht mehr selbst zwischen Apps wechseln oder im Web suchen müssen, sondern einen intelligenten Agenten beauftragen können, der alles übernimmt.

Der Rollout des neuen Agenten-Modus startet sofort und verdeutlicht, wie stark Tech-Unternehmen auf fortschrittliche digitale Helfer setzen. Gleichzeitig wächst der Wettbewerb zwischen OpenAI und Google, die beide ähnliche Assistententechnologien vorantreiben.

Virtuelle Rechenumgebung ermöglicht komplexe Handlungen

OpenAI erklärt, dass ChatGPT mit der neuen Funktion „denken“ und „handeln“ kann, indem es eine eigene virtuelle Computerumgebung nutzt. Nutzer können nun komplexe Anweisungen geben, zum Beispiel: „Überprüfe meinen Kalender und informiere mich über bevorstehende Kundentermine anhand aktueller Nachrichten“ oder „Plane und bestelle Zutaten für ein japanisches Frühstück für vier Personen“.

In einer Video-Demonstration zeigte OpenAI, wie der Assistent bei der Hochzeitsplanung unterstützt. Die Anweisungen enthielten spezifische Wünsche wie die Auswahl eines Outfits passend zum Dresscode. Der Assistent schlug daraufhin fünf Optionen und geeignete Hotels für den Aufenthalt vor.

Zugang und Verbindung zu bestehenden OpenAI-Tools

Die neue Funktion steht Nutzern mit Pro-, Plus- oder Team-Abonnement zur Verfügung. Sie kombiniert Funktionen der bereits vorhandenen Tools „Operator“ und „Deep Research“. „Operator“ durchsucht das Internet, während „Deep Research“ Inhalte analysiert und zusammenfasst.

Mit dem Update will OpenAI ChatGPT zu einem vielseitigen digitalen Assistenten weiterentwickeln. Gleichzeitig kämpft die KI-Branche mit Herausforderungen wie Datenschutz, Vorurteilen und unvorhersehbarem Verhalten der Modelle. Ein anderer KI-Chatbot sorgte kürzlich für Aufsehen, weil er antisemitische Inhalte erzeugte.

OpenAI betont Sicherheitsmaßnahmen und Nutzerkontrolle

OpenAI weist darauf hin, dass die neue Funktion Risiken birgt. Der Zugriff auf Nutzerdaten ist streng limitiert. Einige Aufgaben, wie das Versenden von E-Mails, benötigen die Zustimmung des Nutzers. Der Assistent ist zudem darauf trainiert, riskante Aktionen wie Banküberweisungen abzulehnen.

OpenAI-CEO Sam Altman beschreibt das Feature als experimentell und einen Ausblick auf kommende Möglichkeiten. Er rät dazu, die Funktion vorsichtig zu nutzen und keine sensiblen Daten zu teilen. Der Zugriff auf den Kalender kann sinnvoll sein, um Termine zu koordinieren, ist aber für Online-Shopping nicht erforderlich.

KI-Wettbewerb zwischen Technologiegiganten intensiviert sich

Die Ankündigung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem führende Technologieunternehmen verstärkt auf KI-Agenten setzen. Ein Konkurrent präsentierte im Mai mehrere neue KI-Features, darunter einen Agenten, der Restaurantreservierungen vornimmt und Tickets kauft. Ein weiterer großer Anbieter arbeitet an einer verbesserten Version seines Sprachassistenten, die Apps im Namen der Nutzer bedienen soll – das Update verzögert sich jedoch.

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