Ab Januar 2026 will Cannes deutlich weniger große Kreuzfahrtschiffe empfangen. Die Stadt verbietet künftig alle Schiffe mit mehr als 1.000 Personen an Bord. Außerdem dürfen maximal 6.000 Gäste täglich an Land gehen. Größere Schiffe müssen ihre Passagiere per Tenderboot an Land bringen.
Der Stadtrat begründet die Entscheidung mit Umwelt- und Platzproblemen. Man wolle weniger, kleinere, sauberere und schönere Schiffe – nicht völligen Verzicht, sondern gezielte Steuerung.
Beliebte Reiseziele kämpfen gegen Overtourism
Frankreich begrüßte im Vorjahr über 100 Millionen Gäste – mehr als es Einwohner hat. Besonders Cannes lockt viele Besucher, nicht zuletzt durch sein weltberühmtes Filmfestival. Die Stadt schließt sich nun dem Trend vieler europäischer Metropolen an, die Touristenströme neu lenken wollen.
Auch Nizza begrenzt Kreuzfahrten ab Juli. Venedig, Amsterdam und Barcelona haben ähnliche Maßnahmen eingeführt, um überfüllte Altstädte und Umweltschäden einzudämmen.
Reedereien kritisieren neue Begrenzungen
Kreuzfahrtunternehmen lehnen die neuen Regeln ab. Sie fürchten wirtschaftliche Nachteile für Städte und Reisende. Am Sonntag sollten zwei große Schiffe in Cannes anlegen – beide über dem künftigen Limit, mit zusammen über 7.000 Plätzen. Die Betreiber äußerten sich bislang nicht öffentlich zu den geplanten Einschränkungen.
Cannes’ Bürgermeister David Lisnard betont: „Wir stoppen nicht den Tourismus – wir gestalten ihn neu.“