Der britische Energiekonzern BP und Japans größtes Energieunternehmen JERA haben eine Partnerschaft geschlossen. Gemeinsam wollen sie ein führendes Offshore-Windkraftunternehmen gründen. BP reduziert damit seine eigenen Investitionen in erneuerbare Energien, bleibt aber weiter im Sektor aktiv.
Milliardeninvestition für Offshore-Windenergie
BP und JERA investieren zusammen bis zu 5,8 Milliarden Dollar (5,51 Milliarden Euro) bis 2030. Der Anteil von BP liegt bei 3,25 Milliarden Dollar (3,09 Milliarden Euro). Dies markiert eine Abkehr von BP’s ursprünglichem Ziel, bis 2030 insgesamt 10 Milliarden Dollar (9,5 Milliarden Euro) in erneuerbare Energien zu stecken.
BP-CEO Murray Auchincloss betonte, dass das Vorhaben ein ausgewogenes Wachstum ermöglicht. „Dieses Joint Venture erlaubt uns, in eine elektrifizierte Zukunft zu expandieren, ohne die Kapitalstruktur zu belasten“, erklärte er.
Windprojekte mit globaler Reichweite
Das neue Unternehmen heißt JERA Nex bp und vereint die Offshore-Windparks beider Unternehmen mit einer potenziellen Kapazität von 13 GW.
JERA betreibt Windparks in Belgien, Deutschland, Japan und Taiwan. Weitere Projekte befinden sich in Irland, Japan und Australien. BP hat Windkraftprojekte in der Irischen See, der Deutschen Nordsee, vor Schottland und an der US-Ostküste. Der Fokus des neuen Unternehmens liegt zunächst auf Projekten in Nordwesteuropa, Japan und Australien.
BP passt seine grüne Strategie an
Die Partnerschaft zeigt, dass BP seine grüne Strategie unter dem neuen CEO Murray Auchincloss neu ausrichtet. Nach dem plötzlichen Rücktritt des früheren CEOs Bernard Looney im September und einem Kursverlust von 15 % dieses Jahr, will Auchincloss die Investoren beruhigen. Er hat bereits frühere Pläne zur Senkung der Öl- und Gasproduktion bis 2030 abgeschwächt.
Auch andere Energiekonzerne wie Shell und Equinor ziehen sich teilweise aus dem Offshore-Windsektor zurück. Shell kündigte an, keine neuen Offshore-Windprojekte zu beginnen. Equinor baut Stellen in der Sparte für erneuerbare Energien ab.
Mit dem Joint Venture versucht BP, erneuerbares Wachstum und finanzielle Stabilität miteinander zu verbinden.