Ein 21-jähriger Mann richtete an seiner ehemaligen Schule in Graz ein Massaker an. Er erschoss neun Jugendliche und eine Lehrkraft, bevor er sich selbst das Leben nahm. Die Ermittler berichten, dass der Täter das Verbrechen lange und genau vorbereitet hatte. Die Tat gilt als schwerster Amoklauf der jüngeren österreichischen Geschichte.
Obsession mit Schulmassakern
Laut der steirischen Kriminalpolizei entwickelte der junge Mann über Jahre hinweg eine Faszination für ähnliche Gewalttaten. Er verehrte sowohl die Taten selbst als auch ihre Täter. Trotzdem bleibt sein konkreter Beweggrund ungeklärt. Die Polizei weiß bisher weder, warum er genau dieses Datum wählte, noch warum er das Feuer plötzlich einstellte – obwohl er noch zahlreiche Patronen besaß.
Waffen legal besorgt – Ruf nach strengeren Gesetzen
Der Täter verfügte über keine Vorstrafen und hatte beide Waffen legal erworben. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung entdeckten Ermittler eine nicht funktionsfähige Rohrbombe sowie Skizzen für einen Sprengstoffanschlag. Eine Abschiedsnachricht an seine Eltern lieferte ebenfalls keine Erklärung für das Motiv. Neun Verletzte liegen weiterhin im Spital, befinden sich aber nicht in Lebensgefahr.
Nach dem Vorfall forderte Bundeskanzler Christian Stocker schärfere Waffengesetze. Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr sprach sich sogar für ein komplettes Verbot von Privatwaffen aus. Ihrer Meinung nach erhalten Menschen Waffenlizenzen viel zu leicht.