Angesichts einer Rekordverschuldung stellt Premier François Bayrou Frankreich auf harte Zeiten ein. Zwei gesetzliche Feiertage sollen wegfallen, Sozialausgaben eingefroren und die Staatsverwaltung verschlankt werden.
Schuldenquote auf alarmierendem Niveau
Frankreichs Schuldenstand liegt derzeit bei 114 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Für Bayrou ist klar: Ohne drastische Maßnahmen droht dem Land ein finanzieller Absturz. Um das Defizit schrittweise unter die EU-Vorgabe von drei Prozent zu drücken, kündigte er Einsparungen in Höhe von 43,8 Milliarden Euro für 2026 an.
Geplant sind unter anderem eine Reduktion des Beamtenapparats, effizientere Strukturen im Gesundheitswesen sowie strengere Kontrollen bei Krankenständen. Lediglich das Verteidigungsbudget soll wachsen.
Ostermontag und 8. Mai auf der Streichliste
Besonders emotional wird der Vorschlag diskutiert, den Ostermontag und den 8. Mai als arbeitsfreie Tage abzuschaffen. Letzterer erinnert an das Ende des Zweiten Weltkriegs – ein symbolisch bedeutender Termin, dessen Streichung auf entschiedene Ablehnung in Parlament und Öffentlichkeit stößt.
Kriselnde Regierung unter Druck
Bayrous Mitte-Rechts-Regierung hat keine eigene Mehrheit und könnte bei den Haushaltsverhandlungen im Herbst scheitern. Bereits jetzt formiert sich Widerstand. Ein Misstrauensvotum ist nicht ausgeschlossen – und mit ihm das politische Ende des Premiers.
Trotzdem bleibt Bayrou dabei: Frankreich müsse sich der Realität stellen. Ein “Weiter so” sei angesichts der finanziellen Lage keine Option mehr.