Barclays muss 42 Millionen Pfund Strafe zahlen wegen Mängeln bei Geldwäschekontrollen
Versäumnisse im Umgang mit Hochrisiko-Kunden
Die britische Finanzaufsicht FCA hat Barclays mit einer Geldstrafe von 42 Millionen Pfund belegt. Grund sind schwere Versäumnisse bei der Überwachung zweier Geschäftsbeziehungen, die mit potenzieller Geldwäsche in Verbindung stehen – darunter das Goldhandelsunternehmen Stunt & Co von James Stunt, dem ehemaligen Schwiegersohn von Formel-1-Magnat Bernie Ecclestone.
Zwischen 2015 und 2021 flossen 46,8 Millionen Pfund von der mittlerweile berüchtigten Schmuckfirma Fowler Oldfield aus Bradford an Stunt & Co. Bereits 2016 wurde Barclays auf laufende strafrechtliche Ermittlungen gegen Fowler Oldfield aufmerksam, doch die Bank prüfte erst vier Jahre später ihre Risiken – nachdem NatWest wegen ähnlicher Verbindungen eine Rekordstrafe zahlen musste.
FCA kritisiert mangelhafte Überwachung
Laut FCA versäumte es Barclays, zu Beginn der Geschäftsbeziehungen ausreichende Informationen einzuholen oder eine angemessene Überwachung durchzuführen. Besonders drastisch war der Fall Fowler Oldfield, bei dem Angestellte mit Müllsäcken voller Bargeld Filialen überlasteten – ein Symbol für mangelnde Kontrollmechanismen.
Während zwei Direktoren von Fowler Oldfield inzwischen zu langen Haftstrafen verurteilt wurden, wurde James Stunt in Bezug auf die Gelder von Fowler Oldfield freigesprochen.
Weitere 3,1 Millionen Pfund Strafe für Versäumnisse bei WealthTek
Zusätzlich zur Strafe wegen Stunt & Co wurde Barclays mit einer weiteren Geldbuße in Höhe von 3,1 Millionen Pfund belegt. Dabei ging es um unzureichende Überprüfungen bei der Kontoeröffnung für das inzwischen insolvente Vermögensverwaltungsunternehmen WealthTek. Dessen ehemaliger Partner John Dance wird beschuldigt, mehr als 64 Millionen Pfund veruntreut und gewaschen zu haben. Der Prozess gegen ihn soll 2027 beginnen.
FCA mahnt zu Verantwortung
FCA-Direktorin Therese Chambers betonte: „Schlechte Kontrollen gegen Finanzkriminalität ermöglichen Kriminellen, Erlöse aus Straftaten zu waschen und Verbraucher zu betrügen. Banken müssen handeln, sobald Risiken bekannt werden.“
Barclays reagiert
Barclays erklärte, das Institut sei „tief verpflichtet, gegen Finanzkriminalität und Betrug vorzugehen“ und habe umfangreich mit der FCA kooperiert. Das Institut verwies zudem darauf, dass keine direkten Verstöße gegen Geldwäschevorschriften festgestellt worden seien. Die Kontrollsysteme seien seither deutlich gestärkt worden.