Audi Brüssel schließt: Europas Industrie in der Krise

by Richard Parks
0 comments

Audi hat beschlossen, sein Werk in Brüssel im Februar 2025 zu schließen – ein Schritt, der die wachsende De-Industrialisierung in Europa widerspiegelt. Durch die Verlagerung der Produktion des Q8 e-tron Elektro-SUV nach Mexiko sollen Kosten gesenkt werden, nachdem die Verkaufszahlen gefallen sind. Diese Entscheidung betrifft 4.000 Beschäftigte und steht im Einklang mit einer breiten Welle von Werksschließungen und Produktionskürzungen in der europäischen Autoindustrie, darunter auch Stellantis, Michelin und Volkswagen. Diese Unternehmen reagieren mit der Reduzierung ihrer Kapazitäten auf langsames Wachstum und den steigenden Wettbewerb aus China.

Die De-Industrialisierung in Europa ist ein langjähriges Problem. Seit 1991 ist der Anteil der Industrie am europäischen BIP von 28,8% auf 23,7% gesunken, was durch Automatisierung, Outsourcing und den zunehmenden globalen Wettbewerb bedingt ist.

Für Arbeiter wie Basil, der seit fünf Jahren bei Audi tätig ist, fühlt sich die Schließung besonders ungerecht an. „Wir verstehen es nicht, wir finden es unfair“, sagt er, vor allem angesichts des Gewinns von fast 6,3 Milliarden Euro, den Audi 2023 erzielt hat.

Als Reaktion auf diese Entwicklung setzt Europa verstärkt auf grüne Technologien. Der Europäische Green Deal soll Kohlenstoff-neutrale Industrien fördern und den Zugang zu wichtigen Rohstoffen sichern. Experten warnen jedoch, dass diese Initiativen enorme Investitionen erfordern, von denen insbesondere wohlhabendere EU-Länder profitieren könnten. Gleichzeitig investieren China und die USA weiter massiv in ihre Industrien, wodurch der Druck auf Europa wächst, wettbewerbsfähig zu bleiben und gleichzeitig seine Klimaziele für 2050 zu erreichen.

You may also like