António Costa wird ab 1. Dezember den Europäischen Rat leiten

by Rudolph Angler
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António Costa wird am 1. Dezember das Amt des Präsidenten des Europäischen Rates übernehmen. Der scheidende Präsident Charles Michel überreichte Costa am Freitag bei einer Zeremonie in Brüssel die Amtsglocke. Costa betonte die Einheit und bezeichnete sie als wesentlich für die Sicherheit, die Stabilität und den Wohlstand Europas. „Einigkeit ist das Lebenselixier der Europäischen Union“, erklärte er und rief zu gemeinsamen Maßnahmen in den Bereichen Klima, Wachstum und Frieden auf.

Costas Amtszeit fällt mit der zweiten Präsidentschaft von Ursula von der Leyen in der Europäischen Kommission zusammen. Seine Amtszeit wird zweieinhalb Jahre dauern, wobei eine Verlängerung möglich ist. Er plant, eng mit von der Leyen zusammenzuarbeiten, um die Prioritäten abzustimmen, darunter die Unterstützung der Ukraine, die Steuerung der Migration und die EU-Haushaltsreformen.

Prioritäten und Führungsperspektive

Costa wird EU-Gipfel moderieren und den Konsens zwischen den Staats- und Regierungschefs fördern. Er betrachtet unterschiedliche Meinungen als Stärke und nicht als Hindernis und fordert Respekt für die Vielfalt des Blocks. „Europas Vielfalt bereichert uns“, sagte er und bezeichnete sie als eine Quelle der Einheit und Innovation.

Costa plant, informelle Klausurtagungen für die Staats- und Regierungschefs zu veranstalten, um wichtige Fragen ohne unmittelbaren Entscheidungsdruck zu erörtern. Die erste Klausurtagung, die sich mit dem Thema Verteidigung befasst, findet am 3. Februar statt, an der auch NATO-Generalsekretär Mark Rutte teilnehmen wird. Costa strebt auch eine Straffung der EU-Gipfeltreffen an, indem sie nach Möglichkeit auf einen Tag reduziert werden.

In Bezug auf die Erweiterung befürwortet Costa stetige Fortschritte für die Kandidatenländer ohne starre Fristen. Er sieht die Erweiterung als entscheidend für Frieden und Wohlstand in Europa an. „Die Erweiterung ist ein geopolitischer Imperativ“, erklärte er und betonte ihre Bedeutung für die Beziehungen zu den westlichen Balkanstaaten und den östlichen Nachbarländern.

Costa, die erste Person of Color in einer Spitzenposition der EU, will einen Konsens herstellen und gleichzeitig die Herausforderungen Europas angehen. Seine Führung wird der Zusammenarbeit und innovativen Lösungen für eine geeinte und widerstandsfähige Europäische Union Vorrang einräumen.

 

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