Aktivisten am Marsch nach Gaza gehindert

by Rudolph Angler
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Menschenmengen umringen die freigelassenen Geiseln im Gazastreifen nach dem Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas.

Ägypten stoppte Dutzende Aktivisten, die am Donnerstag Richtung Gaza aufbrechen wollten. Die Teilnehmer wollten durch den Sinai marschieren, um gegen Israels Blockade humanitärer Hilfe zu protestieren. Sicherheitskräfte verhinderten den Aufbruch noch vor Beginn. Behörden schoben mehrere Teilnehmer ab, hauptsächlich mit europäischen Pässen. Die Veranstalter kündigten an, den Protest trotzdem durchzuführen.

Die Demonstrierenden planten einen 50-Kilometer-Marsch von Arish zur Grenze bei Rafah. Sie wollten internationale Aufmerksamkeit schaffen und Druck auf Israel ausüben, die Hilfsgüter passieren zu lassen. Ägypten erklärte, nur autorisierte Personen dürften in das Grenzgebiet reisen.

Behörden reagieren mit Abschiebungen

Die Aktivisten hatten keine offizielle Genehmigung für den Marsch erhalten. Deshalb verwehrte Ägypten ihnen die Einreise. Über 30 Teilnehmer wurden direkt am Flughafen Kairo festgenommen und später abgeschoben. Französische Diplomaten bemühten sich um konsularischen Beistand für ihre betroffenen Staatsbürger.

Teilnehmer riskierten laut ägyptischen Beamten Verhaftung wegen nicht genehmigter Proteste in sicherheitskritischen Regionen. Die Aktivistinnen und Aktivisten betonten, sie hätten mit den Behörden kooperiert und sich an Absprachen gehalten.

Rafah bleibt geschlossen – Hungersnot droht

Ägypten erklärte, der eigene Teil des Grenzübergangs bei Rafah sei geöffnet. Dennoch können keine Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen, weil Israel den palästinensischen Abschnitt kontrolliert. Seit Oktober 2023 führt Israel Krieg gegen die Hamas und blockiert die Region vollständig.

Israel bezeichnete die Demonstrierenden als „Dschihadisten“ und forderte Ägypten auf, deren Marsch zu unterbinden. Israel verteidigt die Blockade mit dem Ziel, die Hamas zu entwaffnen und Geiseln zu befreien.

Hilfsorganisationen warnen: Ohne vollständige Öffnung droht Gaza eine Hungersnot. Rund eine halbe Million Menschen könnten laut dem IPC bald verhungern. Israel weist diese Einschätzung zurück. Trotzdem bleibt der Zugang zu Lebensmitteln und medizinischer Hilfe extrem eingeschränkt. Der geplante Marsch soll diesen Missstand sichtbar machen.

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