Die US-Kommunikationsbehörde FCC hat der Übernahme von Paramount Global durch Skydance Media zugestimmt. Der Deal hat einen Gesamtwert von acht Milliarden Dollar. Damit geht eines der ältesten Hollywood-Studios in den Besitz eines modernen Medienkonzerns über. Die Fusion wurde erstmals im Jahr 2024 angekündigt.
Skydance will CBS grundlegend verändern
FCC-Vorsitzender Brendan Carr begrüßte die Übernahme ausdrücklich. Er sagte, viele Amerikaner hätten das Vertrauen in die klassischen Medien verloren. Die FCC genehmigte deshalb die Übertragung von 28 CBS-Lizenzen an das fusionierte Unternehmen. Skydance kündigte an, unabhängigen Journalismus zu fördern und dafür einen Ombudsmann einzusetzen. Dieser soll Beschwerden über politische Voreingenommenheit untersuchen. Zudem will Skydance Programme zu Diversität, Gleichstellung und Inklusion vollständig abschaffen. Die Ankündigung entspricht politischen Zielen der Trump-Regierung.
Paramount zahlt Millionen, um Trump-Klage zu beenden
Kurz vor der Genehmigung beendete Paramount einen Rechtsstreit mit Donald Trump. Der frühere Präsident warf CBS vor, ein Interview mit Kamala Harris manipuliert zu haben. Die Ausstrahlung in 60 Minutes habe seiner Meinung nach die Demokraten bevorzugt. Paramount zahlte 16 Millionen Dollar, um den Fall außergerichtlich zu regeln. Das Geld soll an Trumps künftige Präsidentenbibliothek gehen, nicht an ihn persönlich. Beobachter sehen den Vergleich als strategischen Schritt, um die Fusion nicht zu gefährden. Trump hätte das Verfahren durch politischen Einfluss stoppen können.
Warnung aus der Opposition – Sorge um Pressefreiheit
Die FCC entschied mit zwei zu eins Stimmen zugunsten des Deals. Die demokratische Kommissarin Anna Gomez stimmte dagegen. Sie warf Paramount öffentlich vor, politischen Druck nachgegeben zu haben. Gomez sagte, die wahren Verlierer dieser Entscheidung seien die Zuschauer. Sie kritisierte, dass wirtschaftliche Interessen über redaktionelle Unabhängigkeit gestellt würden.
Hollywood-Urgestein unter neuer Führung
Paramount Global wurde 1914 gegründet und prägte Hollywood über Jahrzehnte hinweg. Das Studio brachte Filmreihen wie Der Pate, Star Trek und Mission: Impossible hervor. Neben Paramount Pictures gehören auch CBS, Nickelodeon, MTV, Comedy Central und die Streamingplattform Paramount+ zum Konzern. In den vergangenen Jahren litt das Unternehmen unter wachsender Konkurrenz und sinkenden Werbeeinnahmen. Skydance Media, unter Leitung von David Ellison, übernimmt nun die Kontrolle. Ellison ist der Sohn des Tech-Milliardärs und Oracle-Mitgründers Larry Ellison.
Colbert-Show gestrichen – brisanter Zeitpunkt sorgt für Spekulation
Nur wenige Tage vor der Entscheidung beendete CBS The Late Show with Stephen Colbert. Der Moderator hatte sich oft kritisch über Donald Trump geäußert. CBS begründete das Aus mit wirtschaftlichen Gründen. Die Entscheidung habe nichts mit den Inhalten oder Einschaltquoten der Sendung zu tun. Dennoch wirft der zeitliche Zusammenhang Fragen auf, die der Sender bisher nicht vollständig beantwortet hat.