Google muss Schadensersatz zahlen: Mann nackt in Street View abgebildet

by Richard Parks
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Verletzung der Privatsphäre in Argentinien

Ein argentinischer Mann hat erfolgreich gegen Google geklagt, nachdem er auf Google Street View nackt in seinem Vorgarten abgebildet worden war. Das US-Unternehmen muss ihm nun 16 Millionen Pesos – umgerechnet rund 11.000 Euro – Schadensersatz zahlen. Laut einem Berufungsgericht habe Google die Persönlichkeitsrechte des Mannes auf „eklatante“ Weise verletzt.

Das Foto war im Jahr 2017 in der Stadt Bragado aufgenommen worden. Der Mann hielt sich nackt in seinem von einer zwei Meter hohen Mauer umgebenen Vorgarten auf. Die Google-Kamera hatte jedoch aus einem erhöhten Winkel ein Bild gemacht, auf dem sowohl die nackte Rückseite des Mannes als auch Hausnummer und Straßenname zu sehen waren. Das Bild verbreitete sich in lokalen Medien und sorgte für Spott – besonders am Arbeitsplatz, da der Mann als Polizist tätig ist.

Berufungsgericht erkennt Eingriff in Privatsphäre an

Zunächst war die Klage abgewiesen worden – mit der Begründung, der Mann sei selbst für die Situation verantwortlich, weil er nackt im Freien gewesen sei. Auch Google argumentierte, der Garten sei von außen einsehbar gewesen.

Das Berufungsgericht sah das jedoch anders: Der Mann sei „nicht an einem öffentlichen Ort, sondern innerhalb der Grenzen seines Hauses“ aufgenommen worden. Der Zaun sei mit zwei Metern höher als ein durchschnittlicher Mensch, weshalb das Bild einem unrechtmäßigen Eingriff in die Privatsphäre gleichkomme. Das Gericht stellte klar, dass es sich um ein „willkürliches Eindringen in das Leben eines anderen Menschen“ gehandelt habe.

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