Cyberpanne mit Folgen: Britisches Traditionsunternehmen nach Hackerangriff zahlungsunfähig

by Jerry Jackson
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IT-Schwachstelle bringt 158 Jahre alten Logistikkonzern zu Fall

Ein einfacher IT-Fehler führte zur Schließung eines der ältesten britischen Logistikunternehmen. Die Firma KNP, bekannt unter dem Namen „Knights of Old“, wurde im Sommer 2023 Opfer eines Ransomware-Angriffs. Auslöser: Ein schwaches Passwort eines Mitarbeiters ermöglichte Kriminellen den Zugriff auf interne Systeme.

Angriff mit weitreichenden Folgen

Am 26. Juni 2023 gelang es der Hackergruppe „Akira“, in das Netzwerk des Unternehmens einzudringen. Anstatt eine komplexe Sicherheitslücke auszunutzen, knackten die Täter schlicht das Passwort eines KNP-Angestellten. Anschließend verschlüsselten sie geschäftskritische Daten und forderten ein Lösegeld – mutmaßlich in Millionenhöhe.

Stillstand im Betrieb, Vertrauensverlust bei Kunden

Die Angreifer legten zentrale Teile der IT lahm, darunter auch das Logistiksystem und die Finanzdatenbanken. Der Betrieb geriet ins Stocken, Kunden verloren das Vertrauen, und Investoren sprangen ab. Ein geplantes Verkaufsgespräch scheiterte, eine Rettung war nicht mehr möglich.

Angestellter nie über Mitschuld informiert

Trotz des gravierenden Fehlers informierte der Geschäftsführer Paul Abbott den verantwortlichen Mitarbeiter nicht über dessen Rolle beim Vorfall. „Ich habe es ihm nicht gesagt. Hätten Sie es wissen wollen?“, sagte er rückblickend gegenüber der BBC.

Cyberkriminalität nimmt dramatisch zu

Die britische Kriminalbehörde meldet einen starken Anstieg solcher Angriffe: 35 bis 40 pro Woche. Viele Unternehmen unterschätzen die Risiken oder verlassen sich auf veraltete Schutzmaßnahmen. Hacker nutzen zunehmend leicht zugängliche Werkzeuge aus dem Darknet, um Unternehmen zu erpressen.

Forderung nach klaren Regeln

Abbott spricht sich nun für strengere gesetzliche Auflagen aus. Unternehmen müssten verpflichtet werden, ihre IT-Systeme regelmäßig zu prüfen und auf dem aktuellen Stand zu halten. „Unser Betrieb hat 150 Jahre überlebt – aber nicht drei Monate nach diesem Angriff“, so der ehemalige CEO.

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