Eine Studie aus Argentinien zeigt, dass Schwangere mit mehreren Pestiziden im Urin häufiger Komplikationen erleiden als solche mit nur einem Stoff.
Exposition als Mischcocktail statt Einzelwirkstoff
In Santa Fe wurden bei 90 Frauen bis zu 40 verschiedene Pestizide nachgewiesen. 81 % wiesen mindestens einen Wirkstoff im Urin auf, 64 % mehrere. Dort, wo Landwirtschaft intensiver ist, hatten rund 70 % mehrere Rückstände – und das Risiko für Bluthochdruck in der Schwangerschaft und Wachstumsverzögerungen beim Fetus war mehr als doppelt so hoch wie in Städten.
Forderung nach Neuregulierung und Vorsorge
Die Autor:innen betonen, dass geltende Zulassungsprüfungen nur Einzelwirkstoffe berücksichtigen. Vor allem bei triazolhaltigen Fungiziden, die in den USA zwischen 2006 und 2016 vervierfacht eingesetzt wurden, sehen sie dringenden Forschungsbedarf. Sie fordern umfassende Biomonitoring-Studien und eine Neubewertung von Grenzwerten für Pestizidmischungen.