Unfall erschüttert Düsseldorfer Feststimmung
Am Freitagabend verletzte eine zu früh explodierte Feuerwerksrakete 19 Menschen auf einem Sommerfest am Rhein. Vier Personen, darunter ein kleines Kind, wurden schwer verletzt. Weitere Kinder trugen leichtere Verletzungen davon.
Die Polizei leitete sofort Ermittlungen ein. Erste Hinweise deuten auf einen umgekippten Abschussbehälter hin. Videoaufnahmen vom Abend sollen das bestätigen. Spezialisten des Landeskriminalamts untersuchen nun die Auslöser in einem Labor.
Polizeioberrat Jannik Möller warnte vor voreiligen Schlüssen. Die Beamten sicherten umfangreiches Material, auch Drohnenbilder wurden gemacht. Im Gefahrenbereich hielten sich nach Polizeiangaben keine Unbefugten auf.
Veranstalter tief betroffen und dankt Einsatzkräften
Der Schützenverein St. Sebastianus, Organisator des Festes, reagierte bestürzt. Sprecher Andreas-Paul Stieber bedankte sich für die schnelle Hilfe der Rettungskräfte.
Er sprach den Angehörigen der Verletzten sein Mitgefühl aus. Zur Ursache äußerte sich der Verein nicht. Eine Entscheidung über künftige Feuerwerke soll in den kommenden Wochen fallen.
Show aus Technik und Tradition gerät in den Hintergrund
Die Rheinkirmes läuft noch bis Sonntag. Sie begann eine Woche zuvor mit einem Highlight: einer Drohnenshow mit 1.000 leuchtenden Flugkörpern.
Am Freitagabend folgte nach dieser Lichtshow das traditionelle Feuerwerk. Um 22:45 Uhr kam es zur Explosion. Viele Menschen beobachteten das Geschehen von der Rheinkniebrücke und dem Ufer aus.
Etwa 80 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst waren im Einsatz. Zwei Stunden nach dem Vorfall endete der Einsatz. Die letzte verletzte Person wurde kurz nach Mitternacht ins Krankenhaus gebracht.
Branche verteidigt Sicherheitskonzepte bei Großveranstaltungen
Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) äußerte sich nicht zur Ursache. Geschäftsführer Klaus Gotzen betonte jedoch, dass strenge Sicherheitsrichtlinien bei Großfeuerwerken gelten.
Dazu gehören festgelegte Sicherheitsabstände, Gefährdungsanalysen sowie Kontrollgänge am Abbrennplatz. Behörden seien im Vorfeld stets beteiligt.
Die Rheinkirmes zählt zu den größten Volksfesten Deutschlands. Sie findet jährlich zu Ehren des Schutzpatrons St. Apollinaris statt. Über 300 Schausteller gestalten das Fest auf der linken Rheinseite gegenüber der Düsseldorfer Altstadt.