Renate Anderl fordert Korrekturen
Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl hat in der aktuellen Diskussion um die Sozialversicherung Nachbesserungen gefordert. Sie sprach sich deutlich dafür aus, „dringend“ Fehler aus der Vergangenheit zu korrigieren – insbesondere kritisierte sie die sogenannte Patientenmilliarde, die sie als „Marketinggag“ bezeichnete.
Gesundheitsversorgung darf kein Spielball sein
Anderl betonte, die Gesundheitsversorgung dürfe nicht politisch instrumentalisiert werden. Ziel müsse es sein, „beste medizinische und pflegerische Leistungen für alle“ zu gewährleisten – unabhängig vom Einkommen, allein mit der E-Card, nicht mit der Kreditkarte.
Finanzierungsplan und Ausbau der Versorgung gefordert
Die AK-Chefin forderte einen konkreten Finanzierungsplan mit Unterstützung des Bundes, um die Versorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in den kommenden zehn Jahren schrittweise auszubauen. Dabei gehe es um die Entlastung der Spitäler und mehr gesunde Lebensjahre für die Bevölkerung.
Einheitlicher Gesamtvertrag und Bedarfserhebung nötig
Anderl sprach sich zudem für einen einheitlichen Gesamtvertrag zwischen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und der Ärztekammer aus. Eine österreichweite Bedarfsstudie zu Ärzten und anderen Gesundheitsberufen im niedergelassenen Bereich sei ebenfalls notwendig.
Hintergrund: Kritik von Tirols Landeshauptmann
Die Debatte war durch Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) angestoßen worden, der die Fusion der Krankenkassen als Fehler bezeichnete und eine grundlegende „Reform der Reform“ forderte.