Air-India-Absturz: Pilotengewerkschaft warnt vor Spekulationen – Unfallursache weiterhin unklar

by Richard Parks
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Erste Hinweise sorgen für Diskussionen

Nach dem tragischen Absturz einer Maschine von Air India mit 260 Toten im Juni mahnt die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) zur Zurückhaltung bei der Bewertung möglicher Ursachen. In einer Stellungnahme warnte sie ausdrücklich vor voreiligen Schlüssen und betonte, der bisher veröffentlichte Zwischenbericht der indischen Ermittlungsbehörden lasse „keinen eindeutigen Schluss auf eine absichtliche Handlung“ zu.

Bericht nennt Abschaltung der Treibstoffzufuhr

Die am Vortag veröffentlichte Untersuchung ergab, dass Kontrollschalter zur Treibstoffzufuhr beider Triebwerke kurz vor dem Absturz deaktiviert worden waren. Dadurch wurde die Energieversorgung der Triebwerke unterbrochen – ein Vorgang, der aktuell Fragen aufwirft.

In verschiedenen Medien wurde daraufhin spekuliert, ob es sich womöglich um einen absichtlichen Eingriff durch einen der Piloten gehandelt haben könnte. Die VC kritisierte diese Darstellung scharf: Solche Annahmen seien zum jetzigen Zeitpunkt „nicht seriös“.

Vereinigung Cockpit fordert Geduld und Objektivität

Vivianne Rehaag, Vorstandsmitglied der VC, unterstrich: „Die Aufgabe der Flugunfalluntersuchung ist es, unabhängig sämtliche Faktoren des Unfalls zu beleuchten – technischer, organisatorischer und menschlicher Art.“ Vorverurteilungen seien nicht hilfreich, sondern gefährlich für die Sicherheit im Luftverkehr.

Rehaag forderte, den weiteren Verlauf der Ermittlungen abzuwarten. Noch immer seien wichtige technische und systemische Aspekte ungeklärt. Nur eine gründliche und umfassende Analyse könne letztlich Aufschluss über die tatsächlichen Ursachen geben.

Unfall mit katastrophalen Folgen

Die Maschine war am 12. Juni kurz nach dem Start im westindischen Ahmedabad in ein Wohngebiet gestürzt. Von den 261 Menschen an Bord überlebte nur ein Passagier. Zusätzlich kamen 19 Anwohner am Boden ums Leben. Die Ermittlungen laufen unter Hochdruck, auch internationale Stellen sind in die Analyse eingebunden.

Ausblick

Die VC erinnert daran, dass Flugunfalluntersuchungen oft monatelang dauern und ein vollständiges Bild meist erst mit dem Abschlussbericht vorliegt. Bis dahin sollten sich Öffentlichkeit und Medien auf objektive Informationen stützen und Spekulationen vermeiden, um das Vertrauen in die Luftfahrtsicherheit nicht zu gefährden.

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