China kündigte neue Maßnahmen gegen die EU an. Peking beschränkt künftig staatliche Käufe europäischer Medizingeräte über 45 Millionen Yuan (ca. 5,3 Mio. €). Diese Reaktion folgt auf die Entscheidung der EU-Kommission, chinesische Firmen vom Zugang zu öffentlichen Aufträgen im Bereich Medizintechnik auszuschließen. Künftig dürfen Angebote über 5 Mio. € nur noch maximal zur Hälfte aus chinesischen Komponenten bestehen. Peking erklärt, man habe „keine andere Wahl“ gehabt.
Konflikt gewinnt an Dynamik
Chinas Handelsministerium betonte, man habe mehrfach Gesprächsbereitschaft gezeigt. Die EU ignoriere jedoch diesen Willen und errichte neue Handelshürden. Die jüngste Maßnahme folgt auf Chinas Strafzölle von bis zu 34,9 % auf europäischen Brandy. Gleichzeitig verlängerte China die Anti-Dumping-Ermittlungen zu EU-Schweinefleisch. Die EU reagierte mit Zöllen auf chinesische E-Autos. Beide Seiten liefern sich weiterhin wechselseitige Strafmaßnahmen. Im Juli 2025 soll ein EU-China-Gipfel in Peking neue Impulse bringen.
Wirtschaftsverbände warnen vor Folgen
MedTech Europe kritisierte Chinas Entscheidung und warnte vor Folgen für Patienten. Die Maßnahme könne den Zugang zu wichtigen Technologien verzögern. Die Europäische Handelskammer in China äußerte ebenfalls Sorge. Sie befürchtet, dass lokale Behörden die Vorgaben zu streng auslegen könnten. Auch für Firmen mit Sitz in China fehle Klarheit. Offen bleibt etwa, wie man ein „europäisch-investiertes Unternehmen“ definiert. Ebenso unklar bleibt, ob großvolumige Ausschreibungen unter die neuen Regeln fallen.