Kamera erkennt Handynutzung am Steuer
In Rheinland-Pfalz ist erstmals ein spezieller Blitzer im Einsatz, der gezielt Autofahrer erfasst, die während der Fahrt ihr Smartphone bedienen. Die sogenannte „Monocam“ überprüft mithilfe eines hochauflösenden Kamerasystems den Innenraum von Fahrzeugen und erkennt, ob der Fahrer ein elektronisches Gerät in der Hand hält. Seit dem Start Mitte April wurden bereits über 300 Verstöße festgestellt.
System basiert auf niederländischem Modell
Das Gerät stammt ursprünglich aus den Niederlanden, wo es bereits erfolgreich zur Verkehrsüberwachung verwendet wird. Erkennt die Kamera ein Handy in der Hand des Fahrers, macht sie ein Foto vom Fahrzeuginneren und vom Kennzeichen. Die Auswertung erfolgt anschließend durch speziell geschulte Polizeikräfte. Bei einem Verstoß drohen mindestens 128,50 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg.
Ausbau geplant – Bedenken bleiben
Bisher ist nur eine Kamera an der A60 bei Mainz im Einsatz. Künftig soll jede Polizeidirektion in Rheinland-Pfalz mit einem eigenen System ausgestattet werden. Datenschützer kritisieren den Einsatz als möglichen Türöffner für weitreichendere Überwachungsmaßnahmen und warnen vor einer ausufernden technischen Kontrolle im Straßenverkehr. Auch der ADAC äußerte zunächst Zweifel, betonte jedoch die potenzielle Wirkung auf die Verkehrssicherheit.