Universitäten setzen auf strengere Regeln für internationale Studienbewerber

by Jerry Jackson
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Zulassungsverfahren soll effizienter und gezielter werden

Die Zahl der Studienbewerber aus Nicht-EU-Staaten hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Allein im Jahr 2024 wurden rund 49.000 Anträge von Personen eingereicht, die das Mindestsprachniveau A2 vorweisen konnten – ohne die Bewerbungen an Medizin- und Kunstuniversitäten.

Diese Entwicklung stellt die österreichischen Hochschulen vor organisatorische Herausforderungen. Laut Universitätenkonferenz (Uniko) führt der hohe Verwaltungsaufwand zu längeren Wartezeiten für alle Bewerberinnen und Bewerber. Die Universitäten fordern daher schärfere Zulassungsvoraussetzungen.

Deutschkenntnisse und vollständige Unterlagen im Fokus

Geplant ist, das geforderte Sprachniveau bei der Bewerbung anzuheben – von aktuell A2 auf mindestens B2 oder C1. Letzteres wird häufig ohnehin für den Studienbeginn verlangt. Zusätzlich soll künftig gelten: Nur wer vollständige Unterlagen einreicht, darf ein Zulassungsverfahren starten.

Hintergrund ist, dass viele Bewerberinnen und Bewerber derzeit Monate in Vorstudienlehrgängen verbringen, um das nötige Sprachniveau zu erreichen – oft ohne Erfolg.

Die Hochschulen sehen in der geplanten Neuregelung nicht nur einen Beitrag zur Qualitätssicherung, sondern auch eine Möglichkeit, Studienabbrüche zu verringern.

Bewusst unvollständige Anträge als Hindernis

Kritik kommt unter anderem von der TU Wien. Viele Bewerbungen würden absichtlich unvollständig eingereicht, um Fristen zu dehnen und Nachreichzeiten auszunutzen. Das bremse die Bearbeitung aller Anträge.

Die Universitäten fordern deshalb die Rückkehr zu einer früheren Praxis: Nur vollständig eingereichte Anträge sollen geprüft werden.

Mehr Klarheit und Chancen für Bewerber

Auch die Studierendenombudsstelle befürwortet die geplanten Anpassungen. Sie geht davon aus, dass Bewerberinnen und Bewerber mit besseren Sprachkenntnissen schneller ins Studium starten und erfolgreicher abschließen könnten.

Außerdem würden sich die Bewerbungszahlen verringern, was den Universitäten sowie den Studierenden selbst zugutekäme. Verzögerte Zulassungen hatten zuletzt immer wieder zu Problemen bei Visaanträgen und Behördenterminen geführt.

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