Der Chef von Marks & Spencer, Stuart Machin, fordert von der britischen Regierung eine schnelle Neuausrichtung der Beziehungen zur EU. Grund sind neue Regeln, nach denen ab nächster Woche 1.000 weitere Produkte für Nordirland mit „Not for EU“ gekennzeichnet werden müssen. Zudem benötigen 400 weitere Produkte zusätzliche Kontrollen.
Diese Labels sollen verhindern, dass Waren von Nordirland in die Republik Irland gelangen. Machin bezeichnete die neuen Vorgaben als „bürokratischen Wahnsinn“, der für Kunden verwirrend sei und zusätzliche Kosten sowie unnötigen Aufwand verursache. Dabei betonte er, dass Großbritannien ohnehin hohe Lebensmittelstandards habe.
Die neuen Regeln treten in Kraft, bevor das geplante Abkommen zwischen Großbritannien und der EU zur Vereinfachung von Gesundheits- und Veterinärkontrollen umgesetzt wird. Dieses Abkommen soll den Handel mit Agrarprodukten erleichtern, ist jedoch noch in Verhandlung. Machin zeigte sich optimistisch und sagte, das SPS-Abkommen könne „spielverändernd“ wirken und sei dringend nötig.
Ab dem 1. Juli tritt die letzte Phase des Windsor Framework in Kraft, das britische Warenströme kontrollieren und den EU-Binnenmarkt schützen soll. Bislang galt die Kennzeichnungspflicht nur für Fleisch- und bestimmte Milchprodukte, nun wird sie auf zahlreiche weitere Lebensmittel ausgeweitet. M&S hatte bereits nach dem Brexit 30 Millionen Pfund Mehrkosten durch neue Handelsregeln verzeichnet und seine Lieferketten angepasst.